Bereits zum dritten Mal war es den ehrenamtlich Mitarbeitenden der Tafel Gießen vorbehalten, den »Schiffenberger Winterwald« zu eröffnen. Zum Veranstaltungsort hatten erneut Mara und Markus Uhrich vom Restaurant Kloster Schiffenberg zu einem Weihnachtsfest eingeladen. Musikalisch umrahmte Thilo Weiß mit Liedern wie »Ein Märchen beginnt mit ›Es war einmal ...‹« und »Die Gefühle haben Schweigepflicht« die Feier, zu der 150 der insgesamt mehr als 300 ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen der Tafel gekommen waren. Bei Heißgetränken und Leckereien erlebten sie einen schönen Abend in der beleuchteten Kulisse der Klosteranlage.
Seit März Sozialberatung
Sigrid Unglaub, Leiterin der regionalen Diakonie Gießen, dankte den Anwesenden für ihre wertvolle und durch Geld nicht zu bezahlende Arbeit. Zuvor hatte Anna Conrad, Leiterin der Tafeln in Stadt und Landkreis Gießen, auf das zu Ende gehende Jahr zurückgeblickt.
Seit März bietet die Tafel eine freiwillige Sozialberatung an. Eine Sozialarbeiterin hilft kostenlos bei Themen wie Existenzsicherung, schwierigen Lebenslagen und Krisensituationen, dem Umgang mit Behörden, der Beantragung von Sozialleistungen und bei der Vermittlung von weiteren Hilfsangeboten.
Lebensmittelbezug nur noch 14-tägig
Spürbar weniger Lebensmittelspenden des Einzelhandels, steigende Nachfrage und eine lange Warteliste waren die Gründe, dass Mitte des Jahres 242 Nutzer von einem wöchentlichen auf einen 14-tägigen Lebensmittelbezug umgestellt werden mussten. Dadurch wurde es möglich, weitere 250 Familien mit Kindern zu unterstützen. »Aktuell sind das insgesamt mehr als 4.800 Personen«, so Conrad, die auch an zehn Jahre Tafel in Allendorf/Lumda sowie 15 Jahre Tafel in Lollar und Reiskirchen erinnerte.
»Eine besondere Herausforderung war die Anschaffung von Autos. Ein neues Kühlfahrzeug gab es für den Bringdienst, der körper- und gehbehinderten Menschen, die ihre Lebensmittel nicht selbst abholen können, die Ware ins Haus bringt«, so die Leiterin.
Für den Mai 2024 kündigen sich einschneidende Veränderungen an. Dann zieht die Tafel in den Meisenbornweg in Gießen um. »Wenn die Unterschriften trocken sind, kommt viel Arbeit auf uns zu. Ohne Euch wäre dies nicht möglich. Mein Blaumann und Handschuhe liegen bereit. Lasst uns anpacken«, rief Anna Conrad die Ehrenamtlichen zum Mitmachen auf.
Die Tafel Gießen macht es der Hungener Tafel nach, die in diesem Jahr bereits in neue Räumlichkeiten umgezogen ist. Der Umzug vom Leimenkauter Weg in den Meisenbornweg - in die ehemaligen Räumlichkeiten der Deutschen See - ist notwendig, da die Tafel am jetzigen Standort an ihre Grenzen stößt.