27. März 2021, 13:00 Uhr

Herborn

Studienarbeiten als Ideen für Stadtentwicklung

Wie würde sich das Gesicht der Stadt verändern, ließe man junge, ortsfremde Menschen mit »unverbrauchtem Blick« entscheiden? Es wäre sicher ein Anderes als heute.
27. März 2021, 13:00 Uhr
Studienentwürfe können Ideengeber für die Stadtentwicklung werden: Stadtplanerin Lisa Schmidt und Bürgermeisterin Katja Gronau erhalten von Annelie Härtl vom Kunst- und Literaturverein Dill-Lahn 12 Planungsentwürfe für die Umgestaltung der Bahnhofstraße und ihrer Umgebung. Foto: Stadt Herborn

Einen Perspektivwechsel auf Herborn wagten vor sechs Jahren 48 Studenten der Fachrichtung Architektur und Bauingenieurwesen von der Frankfurt University of Applied Sciences. In einem gemeinsamen Projekt von Kunst- und Literaturverein Dill-Lahn, Fachhochschule und Stadt entwickelten die Studenten unter der Leitung von Professorin Maren Harnack Ideen zur Nutzung und Umgestaltung der Bahnhofstraße.

Impulse für die Zukunft

Nun hat Annelie Härtl, Vorsitzende des Kunst- und Literaturvereins Dill-Lahn, die zwölf großformatigen Entwürfe an Bürgermeisterin Katja Gronau und Stadtplanerin Lisa Schmidt überreicht. Mit den Worten »auf meinem Dachboden lagert ein kleiner Schatz« habe Annelie Härtl Bürgermeisterin Katja Gronau kontaktiert, weil sie der Meinung ist, dass »die Entwürfe aktuell sind und Impulse für die Stadtentwicklung setzen können. Wenn wenigstens eine Idee aufgegriffen wird, ist das schon ein Erfolg.«

Pläne werden durchgeschaut

Nach Angabe von Bürgermeisterin Gronau wird »Stadtplanerin Schmidt die Planungsentwürfe in Augenschein nehmen und realisierbare Anregungen herausarbeiten«. Die auflebende Diskussion um eine Zukunftswerkstatt für Herborn zeige, Katja Gronau zufolge, dass sich die Bürgerinnen und Bürger frische Ideen für die Stadtentwicklung wünschten. Einen kleinen Beitrag dazu könnten die nun überreichten Planungsskizzen leisten.

Die angehenden Architekten befassten sich ein Semester lang mit der Frage, wie sich in Bahnhofstraße und angrenzenden Wohnquartieren die Lebens- und Aufenthaltsqualität steigern lässt. Alle Entwürfe eint das Potenzial, das sie an den Uferbereichen der Dill sehen.

Lebendiger Mittelpunkt für Herborn

Die fachlich fundierten Entwürfe zeigen ein Dutzend Impulse, wie die Bahnhofstraße Herborn und ihre Umgebung für die Bewohner und Passanten so umgestaltet werden könnte, dass sie ein lebendiger Mittelpunkt in alle Richtungen darstellt und gerne von Jung und Alt genutzt wird.

Viele der Arbeiten schlagen vor, die Uferlandschaft der Dill im Einklang mit der Natur attraktiver zu gestalten und neue Erlebnisräume für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen zu schaffen. Denn Flüsse sind immer Anziehungspunkte, deshalb sei es naheliegend, dass die Menschen auch in Herborn dort Erlebnisräume zur Naherholung und Freizeitgestaltung suchen, heißt es in den schriftlichen Erläuterungen der Planungen.

Die Idee zum Projekt kam vom Frankfurter Kunsthistoriker mit heimischen Wurzeln, Christian Kaufmann, der die Professorin Maren Harnack dafür begeistern konnte. Im Jahr vor dem Hessentag wurden die Entwürfe und Skizzen in einer Ausstellung im Rathaus der Öffentlichkeit vorgestellt.

0
Kommentare | Kommentieren