18. April 2024, 13:00 Uhr

Laubach

Stadtwaldstiftung in guten Händen

Die Besonderheit der Sitzung von Vorstand und Kuratorium der Stadtwaldstiftung Laubach war zweifelsohne die Wiederholung der im Abstand von zehn Jahren stattfindenden Forsteinrichtung.
18. April 2024, 13:00 Uhr
Kuratoriumsvorsitzender Dr. Jens Borchers (3.v.l.) und Vorstandsvorsitzender Matthias Meyer (4.v.l.) sind gemeinsam mit ihren Mitstreitern zufrieden mit dem Ergebnis. Foto: Stadt Laubach

Forsteinrichtung nennt man die Bestandsaufnahme und mittelfristige Planung für Forstbetriebe. Diese war beim Forstbüro Reißig aus Wessling in Auftrag gegeben worden.

Die Ergebnisse zeigen, dass trotz der hohen Holzabgänge durch Trocknis-, Sturm- und Käferschäden der Waldbestand seit 2012 nur fünf Prozent seiner Holzmasse verloren hat. Vieles, so Einrichter Reißig, werde durch den Holzzuwachs ausgeglichen. Der neue Einschlag müsse aber um 20 Prozent niedriger ausfallen als der Planansatz der letzten zehn Jahre, um die Bestände wiederaufzubauen.

Wechsel der Baumarten festgestellt

Außerdem finde nach den Kalamitätsnutzungen ein gelenkter Baumartenwechsel statt, der ansonsten Jahrzehnte dauern würde.

Im Jahr 2000 hatte die Stiftung einen Nadelholzanteil von 33 Prozent - jetzt seien es nur noch 20 Prozent. Vor allem die Buche und Edellaubhölzer wie Bergahorn, Kirsche und Linde steigerten ihre Anteile. Diesen Jungbeständen bescheinigte der Experte einen sehr guten Zustand. Die Zukunft des Stiftungswaldes sei gesichert, so der Forsteinrichter. Die Klimaveränderung erfordere einen resilienten Baumartenwechsel, wie er in Laubach seit Jahrzehnten stattfinde. Die hohe ökologische Wertigkeit des Waldes der Stadtwaldstiftung Laubach war vor 20 Jahren der Grund für die Ausweisung von Zweidrittel der Waldfläche als Gebiet gemäß der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie. Dieser Fläche widmet sich ein separater Teil des Gutachtens.

Gute Ergebnisse der guten Zusammenarbeit

Es bestätigt, dass Quantität und Qualität der charakteristischen Lebensraumtypen im Stiftungswald zugenommen hat. Alles gute Nachrichten für die Laubacher Bürger, betont Kuratoriumsvorsitzender Dr. Jens Borchers. Er interpretiert das Ergebnis der Forsteinrichtung auch als Bestätigung der guten Zusammenarbeit zwischen Vorstand, Kuratorium und Bewirtschafter, die seit fast einem Vierteljahrhundert vorbildlich funktioniere.

Vorstand und Kuratorium begrüßten erneut Kuratoriumsmitglied Michael Funk in ihren Reihen. Funk war bereits zu Beginn der Stiftung einige Jahre als Kuratoriumsvorsitzender Teil des Beratungsgremiums. Diskutiert wurde auch das Ergebnis des Forstwirtschaftsjahres 2023, das wiederum mit einem guten Überschuss abschließt. Das Ergebnis beinhaltet Rücklagen für Aufforstungen und Pflegemaßnahmen in ausreichender Höhe. Überschüsse werden derzeit überwiegend aus dem Naturschutz und der Geldanlage erzielt. »Insgesamt sind wir auf einem guten Wege«, so Vorstandsvorsitzender Matthias Meyer.

Auch das laufende Wirtschaftsjahr sei voll im Plan, bestätigte der Bewirtschafter KB Forst GmbH. Einen ungestörten Verlauf vorausgesetzt, werde das geplante Ergebnis sogar leicht übertroffen.

Leider verhinderten die hohen Aufwendungen zum Schutz vor Wildschäden regelmäßig, dass noch weit höhere Stiftungsmittel den Bürgern und Bürgerinnen der Stadt Laubach zugute kämen, so die Einschätzung der Kuratoriumsmitglieder. Auch der Forsteinrichter konstatiert hohe Wildschäden in der Verjüngung der Hauptbaumarten.

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