15. März 2022, 13:00 Uhr

Gießen

Sorgen bei Tafel Gießen wegen Krieg gegen Ukraine

Hilfe für Geflüchtete ist nur eingeschränkt möglich - es werden Geld- und Sachspenden erbeten. Die Auswirkungen des Kriegs gegen die Ukraine bereiten der Tafel Gießen sorgen.
15. März 2022, 13:00 Uhr
Die Tafel Gießen benötigt dringend Unterstützung. Foto: privat

Seit Beginn der Corona-Pandemie mussten sich die Mitarbeitenden und die Kunden der Tafel immer wieder auf neue Situationen einstellen. »Nur dank des großartigen Zusammenhalts innerhalb des Tafel-Teams sowie der Unterstützung einiger größerer und kleinerer Sponsoren konnte das zurückliegende Kalenderjahr ohne finanzielles Defizit und ohne enttäuschte Kunden beim Blick in ihren Warenkorb gemeistert werden«, sagen Organisationsleiterin Anna Conrad und Holger Claes, Leiter der Diakonie Gießen als Trägerin der Tafelarbeit.

Der Krieg gegen die ukrainische Bevölkerung bringe kurz- und mittelfristig ganz neue Herausforderungen für die Tafel. Wie das gestemmt werden soll, wisse man nicht. Viele Kleinspender fehlten, weil Geld an andere Projekte wie etwa an die Flutopfer im Ahrtal gegangen sei oder Zuwendungen ausblieben aufgrund coronabedingt ausgefallener Feiern und Feste. Hinzu komme jetzt der Preisdruck wegen der steigenden Inflation.

Massives Loch in der Kasse

Neue Probleme für die Tafel Gießen ergeben sich durch den Krieg in der Ukraine gleich an mehreren Stellen. Der durch die Decke gehende Benzinpreis und die steigenden Energiekosten schlagen ein massives Loch in die Kasse. Gleichzeitig benötigten immer mehr Menschen die Unterstützung der Tafel. Viele Flüchtlinge aus der Ukraine seien schon in Gießen angekommen und finden ersten Unterschlupf bei Verwandten, die häufig selbst Tafel-Nutzende sind.

Anna Conrad sind die Hände gebunden, denn sie kann die Geflüchteten lediglich in die Warteliste der Tafel-Interessenten aufnehmen: »In den letzten Tagen sind Familien von Geflüchteten aus der Ukraine auf uns zugekommen und haben um Unterstützung gebeten. Sie benötigen Hilfe bei der Versorgung der Geflüchteten während ihres Aufenthalts in Gießen in Form von Lebensmitteln und Hygieneartikeln. Für uns ist klar, dass wir ihnen gerne schnell und unkompliziert helfen möchten.«

Aktuell werde es für die Tafel aber immer schwieriger, den regulären Tafel-Nutzern genügend Lebensmittel anzubieten. »Wir werden unser Bestes geben, die ukrainischen Geflüchteten, die hier in Gießen beispielsweise bei Familienmitgliedern und Freunden untergekommen sind, mit Notfalltüten zu unterstützen. Leider können wir die Geflüchteten nicht als reguläre Tafel-Nutzer aufnehmen, weil uns einfach die Ware fehlt«, bedauert Conrad.

Um diese überaus angespannte Situation zu meistern, bitten Claes und Conrad dringend um Sach- und Geldspenden sowie langfristige Unterstützung der Tafel-Arbeit. »Wir wollen helfen, gerade zur Ankunft in unserer Region, wenn die vor dem Krieg Geflüchteten in dieser für sie fremden Umgebung hoffentlich Ruhe finden können«, so Claes. »Es dauert, bis Entscheidungen - auch zu Sozialleistungen - getroffen sind. Danke an alle, die uns dabei Unterstützung geben.«

Ansprechpartnerin für Fragen und Unterstützungsangebote ist Anna Conrad unter 0170 4713674 und E-Mail: anna.conrad@diakonie-giessen.de. Das Spendenkonto der Tafel lautet: Diakonisches Werk Gießen, IBAN DE58 5135 0025 0200 5135 08, Verwendungszweck: Spende Tafel Gießen. Infos zur Tafelarbeit gibt es unter www.tafel-giessen.de.

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