»Ich bin völlig überwältigt über den Zuspruch, den wir mit der Aktion erreicht haben. Der 5. Socialride zur Tour der Hoffnung hat seit seinem Start am 13. Juli alle bisherigen Rekorde gebrochen«, zog Organisator Wolfgang Rinn Bilanz.
Vierfache Erdumrundung
Rinn, selbst Radsportler, Ideengeber und verantwortlich für die Umsetzung, konnte es auch am Tag nach der Abrechnung noch nicht glauben: 462 Radsportlerinnen und -sportler haben insgesamt 175.894 Kilometer zurückgelegt. Das entspricht einer Distanz viermal um die Erde und von Gießen bis Miami - und wieder zurück.
Zum Vergleich: Im Durchschnitt erradelte jeder Socialride bisher rund 65.000 Kilometer. Die Idee dazu ist in der Corona-Pandemie entstanden. Nach Lust und Laune alleine oder im Team wurden in neun Tagen 333 Kilometer zurückgelegt und für jeden gefahrenen Kilometer freiwillig zehn Cent an die Tour der Hoffnung zugunsten krebskranker Kinder und Jugendlicher überwiesen.
»Wir haben mit dem Socialride bundesweit eine Radcommunity ansprechen können, die sich ohne Zögern der guten Sache angenommen hat und vom Tour-Virus infiziert worden ist«, berichtet Wolfgang Rinn. »Und das, ohne vermutlich überhaupt mal in die Gelegenheit zu kommen, an der großen Tour teilzunehmen, und jeder weiß, wer einmal dabei gewesen ist, wird dieses Virus nie mehr los.«
Top-Team aus Kleinlinden
Jetzt war aber zunächst einmal Kassensturz. Die Statistiken sind beeindruckend: 42.579 Kilometer sind von Frauen und 133.315 von Männern zurückgelegt worden. Stärkstes Team war der RV Kleinlinden mit 9.178 Kilometern. Nummer eins bei den Frauen ist Dagmar Bergholz aus Hattersheim (877 km) und bei den Männern Berthold Pfeiffer aus Haselünne (1.392 km).
Insgesamt wurden 2.720 Touren unterschiedlicher Länge gemeldet. Der älteste Teilnehmer, Jahrgang 1942, brachte es auf insgesamt 517 Kilometer. »Zum Update aller Beteiligten wurden über die Zeitspanne circa 11.000 Mails verschickt«, ergänzt Wolfgang Rinn. »Der Socialride hat sich zu einem Erfolgsprojekt entwickelt, das wir uns in den kühnsten Träumen so nicht ausgemalt haben«, freute er sich.
Musikalisches Finale
So viel zur Statistik, was das Ergebnis und ehrenamtliches Engagement betrifft. Die Spendenmaschinerie kommt aber jetzt richtig in Fahrt. Deshalb wird auch das Ergebnis erst am Prolog zur Tour der Hoffnung gelüftet. Alleine im vergangenen Jahr kam eine Spendensumme in Höhe von 33.333 Euro zusammen. Alle Socialrides zusammen erzielten bislang schon 84.000 Euro.
Der Finaltag begann mit einer Gruppenfahrt in den grünen Tour-der-Hoffnung-Trikots in Wettenberg. Die Strecke führte durchs Gießener und Marburger Land mit einem Abstecher nach Gladenbach. In Frankenbach erwartete die Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein Festival. Geboten wurden Volks- und Schlagermusik mit den Amigos als Top Act. Dazu sorgten Daniela Alfinito, der Gaudi-Express, Coalminers 7even, Constanze Faulenbach und Let’s Vetz für Stimmung. Das von der Gemeinde organisierte Konzert war ausverkauft. Auch dieser Erlös kommt der Tour der Hoffnung zugute.