Der »Kreislöwe« ist die höchste Auszeichnung des Landkreises. »Rita Vaupel hat maßgeblich und entscheidend zur Entwicklung der Marburger Tafel beigetragen und dafür ehrenamtlich viel Zeit gewidmet. Damit hat sie einen ganz wichtigen Beitrag dazu geleistet, bedürftige Menschen im Landkreis zu unterstützen. Deshalb freue ich mich sehr, ihr den ›Kreislöwen‹ überreichen zu dürfen«, betonte Landrat Jens Womelsdorf.
»Gesellschaft funktioniert nicht ohne Ehrenamt und das Ehrenamt nicht ohne Menschen, die andere motivieren und mitnehmen. So ein Mensch ist Rita Vaupel und dafür danke ich ihr ausdrücklich«, machte Womelsdorf deutlich.
Die Marburger Tafel hat sich zum Ziel gesetzt, qualitativ hochwertige Lebensmittel, die andernfalls im Müll landen würden, an sozial und wirtschaftlich benachteiligte Menschen zu verteilen. Hier können die Menschen frische und gesunde Lebensmittel für einen kleinen Geldbetrag einkaufen. Vaupel engagiert sich seit der Gründung der Marburger Tafel im April 2000 für den Verein. Bereits seit 2003 ist sie dort auch die Vorsitzende.
Tafel ist gewachsen
Unter ihrer Leitung hat die Tafel eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen: Anfänglich mit nur einer Handvoll Mitarbeiter gestartet, sind mittlerweile über 300 Menschen, vor allem ehrenamtlich, für die Marburger Tafel tätig. »Rita Vaupel hat mit ihrem unermüdlichen Einsatz dafür gesorgt, dass neben der Hauptstelle in Marburg auch weitere Ausgabestellen in Kirchhain, Wetter, Bad Endbach und Gladenbach eröffnet wurden«, so Womelsdorf.
Auch für die Kleinen setzt sich Rita Vaupel ein: Im Dezember 2007 gründete sie die Kindertafel in Stadtallendorf. Das Ziel: Kindern im Alter von sechs bis 16 Jahren zu helfen, die sonst ohne ausreichend Essen zur Schule gehen müssten. Von Mitarbeitern der Marburger Tafel wird Rita Vaupel wegen ihrer langjährigen Verdienste auch die »Mutter der Marburger Tafel« genannt.
Dank an die vielen Helfer
Die Arbeit bei der Tafel habe sie geprägt, sagte Rita Vaupel bei der Auszeichnung. Es sei ihr stets ein Anliegen gewesen, Menschen in Not zu unterstützen, das sei mit dem Engagement bei der Tafel möglich. »Mein Dank geht an alle Helfer, die täglich ihre Zeit und Energie investieren und damit das Angebot der Tafel überhaupt möglich machen. Auch ihnen gehört ein Teil dieser Auszeichnung«, sagte Vaupel. In einer Welt, die immer schneller werde, sei es umso wichtiger, Solidarität und Gemeinschaft beizubehalten. »Die Auszeichnung motiviert mich, so lange wie möglich weiterzumachen«, so Vaupel.
Einsatz für Kinder in Bulgarien
Auch über die Tafel hinaus ist die gelernte Bürokauffrau ehrenamtlich aktiv: Im Jahr 2016 wurde der Verein »Prijateli Deutschland« ins Leben gerufen, der die Arbeit der gleichnamigen Stiftung in Bulgarien unterstützt. Dieser Verein hat insbesondere die Verbesserung der Lebensumstände von Kindern in bulgarischen Kinderheimen zum Ziel. Seit der Gründung des Vereins hat Rita Vaupel die Schirmherrschaft übernommen und setzt sich für die Belange der Kinder ein.
Im Jahr 2020 eröffnete sie außerdem einen »Kiloladen« in Marburg, in dem gebrauchte Kleidung zum Kilopreis angeboten wird. Diese Initiative ermöglicht es Menschen, die sich neue Kleidung nicht leisten können, notwendige Kleidungsstücke wie beispielsweise Schneeanzüge oder Hosen zu erwerben. Zudem engagiert sie sich im Bekleidungsgeschäft »Fair Marburg«, wo Kleidung aus gebrauchten Stoffen hergestellt und verkauft wird.