28. Februar 2024, 13:00 Uhr

Marburg

Rita Vaupel mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement seit 24 Jahren für die Marburger Tafel ist Rita Vaupel mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.
28. Februar 2024, 13:00 Uhr
Für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement überreichte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies (2.v.l.) Rita Vaupel das Bundesverdienstkreuz am Bande. Mit dabei sind ihre beiden Enkelsöhne. Foto: Stefanie Ingwersen/Stadt Marburg

Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies übergab die Auszeichnung im Historischen Rathaussaal. »Rita Vaupels ehrenamtliche Arbeit ist geprägt von guter Laune, Herzlichkeit und großem gegenseitigem Respekt, ihr selbstverständliches Wirken für das Ehrenamt und ihr unermüdliches Engagement sind beispielhaft. Daher freue ich mich sehr darüber, dass Rita Vaupel und damit auch der Marburger Tafel das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen wird«, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies.

Ziel der Marburger Tafel ist es, qualitativ einwandfreie Lebensmittel, die sonst im Müll landen würden, an sozial und wirtschaftlich benachteiligte Menschen zu verteilen. Sie können dort frische und gesunde Lebensmittel für einen kleinen Pauschalbetrag einkaufen.

Von Anfang an dabei

Schon seit der Gründung der Marburger Tafel im April 2000, also fast 24 Jahre, engagiert sich Rita Vaupel für den Verein und ist Mitglied im Vorstand. Seit 2003 bis heute ist sie die Vorsitzende des Vereins und leitet die Tafel, die in diesen Jahren eine enorme Entwicklung genommen hat.

Einsatz auch für Kinder

Angefangen hatte die Marburger Tafel mit einer Handvoll Mitarbeiter, mittlerweile arbeiten dort mehr als 300 Menschen, vor allem ehrenamtlich. Aus den damals sieben Kunden sind inzwischen an die 3.000 geworden. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz hat Rita Vaupel dafür gesorgt, dass es neben der Hauptausgabestelle in Marburg inzwischen noch weitere Ausgabestellen in Kirchhain, Wetter, Bad Endbach und Gladenbach gibt. Und nachdem sie erfuhr, dass Kinder ohne Essen in die Schule kommen müssen, gründete sie im Dezember 2007 die Kindertafel für Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren in Stadtallendorf.

Die Mitarbeiter der Marburger Tafel bezeichnen Rita Vaupel als »Mutter der Marburger Tafel«, denn ohne ihren Einsatz wäre diese nicht zu dem geworden, was sie heute ist. Die gelernte Bürokauffrau, die über 30 Jahre bei der SPD tätig war, entwickelt immer wieder eigene neue Ideen. 2020 verwirklichte sie beispielsweise einen »Kiloladen« in Marburg, wo gebrauchte Kleidung zum Kilopreis abgegeben wird. Kleidung, die noch längst nicht das Ende ihrer Lebensdauer erreicht hat, geht so an Menschen, die sie sich unter anderen Umständen nicht leisten könnten.

Zudem engagiert sich Rita Vaupel im Bekleidungsgeschäft »Fair Marburg«, in dem Upcycling-Kleidung aus gebrauchten Stoffen hergestellt und verkauft wird. »Liebe Rita, du hast die Tafel geprägt und weiterentwickelt sowie das Leben von Tausenden von Menschen verbessert. Niemand ist und wird mit der Tafel so stark verbunden wie du. Ich gratuliere dir im Namen des Vorstandes und aller Mitarbeiter zu deiner heutigen Ehrung ganz herzlich«, sagte Harald Schick, Schatzmeister der Marburger Tafel.

Hilfe auch für den Nachwuchs in Bulgarien

Das ehrenamtliche Engagement von Rita Vaupel galt jedoch nicht nur der Marburger Tafel. 2016 wurde der Verein »Prijateli Deutschland« gegründet. Er unterstützte die Arbeit der gleichnamigen Stiftung in Bulgarien und setzte sich für Kinder in bulgarischen Kinderheimen ein. Seit der Gründung des Vereins war Rita Vaupel Schirmherrin.

Auch vor der Vereinsgründung begleitete Rita Vaupel die Arbeit der Stiftung in Bulgarien. Seit 2005 unterstützte sie als Schirmherrin die Spendensammlungen der Stiftung, deren Ziel die Verbesserung der Versorgung von Kindern in bulgarischen Kinderheimen war. 2016 hat sie die deutschen Mitglieder der Stiftung Prijateli auf ihrer Reise nach Sofia begleitet, um sich selbst ein Bild von den Lebensbedingungen der benachteiligten Kinder zu machen.

»Es ist schwer in Worte zu fassen, was diese Ehrung für mich bedeutet. Meine Aufgabe habe ich immer darin gesehen, nicht nur zu nehmen, sondern vor allem auch zu geben, um mit dafür Sorge zu tragen, dass die Gesellschaft und das Gemeinwesen respektvoll und solidarisch miteinander bleibt«, sagte Rita Vaupel. »Mein Dank gilt nicht nur Karl-Heinrich Auffahrt, der mich für diese Ehrung vorgeschlagen hat, sondern auch allen hauptamtlichen wie ehrenamtlichen Mitarbeitern und Sponsoren, ohne die das alles nicht möglich wäre.« Auch bei ihrem Ehemann Egon Vaupel bedankte sie sich für die Unterstützung. »Ich kann alle nur einladen, sich ebenfalls ehrenamtlich zu engagieren, man bekommt mehr zurück, als man gibt«, so Rita Vaupel.

Musikalisch begleitet wurde die Verleihung von Anna Steinfeldt, Chiara Rector, und Svea Turba von der Steinmühle Marburg, unterstützt von Olaf Roth am Flügel.

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