21. Mai 2022, 13:00 Uhr

Gießen

Polizei stellt Unfallstatistik vor

Mittelhessens Polizeipräsident Bernd Paul stellte die Verkehrsunfallstatistik für die Landkreise Gießen, Marburg-Biedenkopf, Wetterau und Lahn-Dill vor.
21. Mai 2022, 13:00 Uhr
Polizeipräsident Bernd Paul stellt die neuesten Zahlen vor. Foto: Polizei Mittelhessen

21.045 Verkehrsunfälle wurden im Polizeipräsidium Mittelhessen mit den vier Landkreisen Marburg-Biedenkopf, Wetterau, Lahn-Dill und Gießen sowie auf den Bundesautobahnen 2021 aufgenommen.

Dies bedeutet eine Zunahme von 7,1 Prozentpunkten. »Im Vergleich zu 2020 sind die Verkehrsunfälle im letzten Jahr im Polizeipräsidium Mittelhessen leicht gestiegen. 21.045 Verkehrsunfälle wurden 2021 aufgenommen, dies sind 1.408 Unfälle mehr als im vorletzten Jahr. Die Unfallzahlen dürften aber immer noch von den Auswirkungen der Pandemie beeinflusst werden. Ein Vergleich der Jahre 2020 und 2021 mit den Vorjahren ist daher nur bedingt zulässig«, erläuterte Polizeipräsident Bernd Paul bei der Vorstellung der Unfallzahlen.

44 Tote und deutlich mehr Wildunfälle

Leicht angestiegen sind die Verkehrstoten. 44 Personen kamen im letzten Jahr bei Verkehrsunfällen ums Leben.

Jeweils gestiegen sind auch die Unfallfluchten und die Wildunfälle. Diese Unfälle machen etwas über die Hälfte aller aufgenommenen Unfälle aus. Die Wildunfälle sind deutlich um 13 Prozent auf zuletzt 5.884 gestiegen.

Die Faktoren, die trotz Corona zu einem Anstieg der Wildunfälle führen, sind vielschichtig. »Wichtig ist, dass man im Bereich von Waldgebieten vorsichtig fahren sollte und immer mit dem Queren von Wild rechnen muss«, so der Polizeipräsident.

Nicht ganz so hoch ist die Zunahme der Unfallfluchten um 1,3 Prozent auf zuletzt 5.288 Unfälle. Paul: »Erfreulich ist, dass wir die Aufklärungsquote bei den Unfallfluchten von 43 auf 44 Prozent nochmals steigern konnten.«

Motorräder im Blickpunkt

Weiter im Fokus der Polizei stehen derzeit die Motorradfahrer. Sie haben keine Knautschzone wie beim Auto und daher bei einem Unfall ein wesentlich höheres Risiko, verletzt oder sogar getötet zu werden. »Vergangenes Jahr mussten wir neun tote Motorradfahrer beklagen. Wir haben in den letzten Jahren viel investiert, um die Sicherheit für diese Gruppe weiter zu erhöhen. Neben vielen präventiven beziehungsweise baulichen Maßnahmen an den bekannten Motorradstrecken, wie zuletzt die Einrichtung von Lärmdisplays bei Bischoffen und Laubach, sind auch konsequente Kontrollen notwendig, um die schlimmen und folgenschweren Unfälle zu reduzieren«, so Paul. Hierbei soll das neue elektrisch betriebene Polizeimotorrad helfen, das auch bei Kontrollen zum Einsatz kommen soll.

Mehr illegale Autorennen

Weiter gestiegen sind die illegalen Autorennen in Mittelhessen. »Während wir 2020 noch sechs solcher Anzeigen hatten, kletterte dieser Wert im letzten Jahr auf 16. Es muss jedem klar sein, dass das Auto bei solchen Fahrmanövern zu einer tödlichen Waffe werden kann«, mahnt Paul: »Um solche illegale Fahrzeugrennen, aber auch Begleiterscheinungen wie lärmendes Posen, illegales Tuning und Rasen zielgerichtet zu unterbinden, haben wir mehrere Beamte ausgebildet, um gegen das Phänomen vorzugehen.«

Zahlen für Kreise Gießen und Wetterau

Im Landkreis Gießen sind die Unfallzahlen um acht Prozent auf 4.903 Unfälle gestiegen. Wie bereits 2020 gab es im letzten Jahr sechs Verkehrstote. Von 135 auf 125 leicht gesunken sind die Unfälle, bei denen Personen schwer verletzt wurden. Die sogenannten folgenlosen Fahrten, bei denen Drogen oder Alkohol im Spiel waren, sind von 270 auf 331 gestiegen.

Im Wetteraukreis stieg die Anzahl der Verkehrsunfälle um 281 auf 4.757 an. Acht Menschen verloren 2021 bei Verkehrsunfällen ihr Leben. Das sind drei mehr als ein Jahr zuvor. Die Anzahl der leicht oder schwer verletzten Verkehrsteilnehmer blieb annähernd gleichem Niveau. In 148 Fällen wurden im Zusammenhang mit den Unfällen ein Alkohol- oder Drogenkonsum festgestellt.

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