Aber auf der Baustelle herrscht Zeitdruck und ein enger Zeitplan, daher war es fraglich, ob es möglich sein würde, die Möbel zu retten. In Südosteuropa gibt es viele Menschen, die für solche Möbel dankbar wären. Vielen Menschen dort fehlt das Nötigste zum Leben und sie haben kaum Geld, sich intakte Betten, Matratzen, Tische oder Stühle zu kaufen.
Auf der Suche nach einem Partner stieß das Hotel auf das in Marburg ansässige Hilfswerk »Mission ohne Grenzen«, das in Südosteuropa armutsbetroffene Menschen unterstützt.
Es gab nur ein Problem: Wie sollen all die Möbel und das Inventar verladen und transportiert werden? Durch den engen Zeitplan kam nur das Wochenende am 24./25. Januar in Frage, das Hilfswerk verfügt aber nicht über genügend Mitarbeiter, um diese Herkulesaufgabe allein zu stemmen.
Pfadfinder springen als Unterstützer ein
Wie gut, dass es in Marburg die christlichen Pfadfinder »Royal Rangers« gibt! Sie waren sofort bereit, in die Bresche zu springen, und so machte sich ein Team Jugendlicher am Freitag auf den Weg in die Rhön, um die Möbel, Sofas, Betten, Tische, Stühle, Kühlschränke, Lampen und Sideboards aus den Appartements zu holen und für die Verladung vorzubereiten.
Das gesamte Team wurde vom Hotel zur Übernachtung eingeladen und während der Aktion exzellent verpflegt - inklusive der Einladung, die vielfältigen Freizeitangebote des Hotels zu nutzen.
Mit vereinten Kräften wurde bis in die Nacht geschuftet. Am nächsten Morgen stieß ein weiterer Trupp dazu. So konnte am Samstag ein 40-Tonner bis unter die Decke gefüllt werden. Dazu waren echte »Tetris«-Qualitäten erforderlich, die Sachen so zu stapeln, dass bei der langen Fahrt nichts verrutscht oder beschädigt wird.
Die Pfadfinder machten ihrem Wahlspruch »Allzeit bereit« alle Ehre und der gut gefüllte Lkw machte sich am Samstag um 15 Uhr auf die 1.500 Kilometer lange Fahrt in die Marburger Partnerstadt Sibiu/Hermannstadt (Rumänien), wo der Transport am darauf folgenden Montag eintraf.
Nach der Abfahrt des Lkw war für die Pfadfinder in der Rhön sogar noch Zeit, das Hotelschwimmbad zu nutzen und die Aktion bei einer Runde Tischkicker ausklingen zu lassen.
Am Ende waren sich alleBeteiligten einig: Keiner der Partner hätte das allein geschafft. Nur gemeinsam war es möglich. Wenn viele zusammenstehen, ist Großes möglich.