Aus Erfahrung weiß die Feuerwehr Herborn nicht erst seit einem aktuellen Einsatz, dass bei versperrten Rettungswegen wertvolle Zeit für das Retten von Menschen verstreicht.
Im aktuellen Fall hatte die Feuerwehr Probleme, ein Haus auf dem Schuhmarkt zu erreichen, weil widerrechtlich abgestellte Fahrzeuge die Zufahrt einschränkten. In verkehrsberuhigten Bereichen, wie in der Mühlgasse und am Schuhmarkt, dürfen Fahrzeuge nur innerhalb markierter Flächen parken. Dies war - wie die Bilder zeigen - nicht der Fall.
Gerade die Drehleiter braucht Platz
Wird die Feuerwehr alarmiert, muss es schnell gehen. Wenn Rettungswege aber durch parkende Fahrzeuge blockiert sind, behindert dies den Einsatz. Stadtbrandinspektor Kai Reeh sagt: »Einsatzfahrzeuge mit Drehleiter brauchen einen großen Aktionsradius. Wir benötigen mindestens drei Meter Durchfahrtsbreite. Deshalb dürfen Autos nie, auch nicht nur mal kurz, auf Feuerwehrflächen und -zufahrten oder in Brandschutzzonen geparkt werden.« Gleiches gelte für das Freihalten von Hydranten, über denen das Parken verboten ist. Außerdem sei in Kurven und an anderen Engstellen zusätzlich Platz erforderlich.
Umwege im Notfall nicht machbar
Kai Reeh betont: »Unsere Einsatzfahrzeuge und die vom Rettungsdienst sind 2,50 Meter breit, bis zu 15 Tonnen schwer und um die 10 Meter lang. Wir können nicht einfach schnell umdrehen oder einen Umweg fahren. Das Rangieren in engen Straßen mit unachtsam parkenden Autos kostet immens viel Zeit.« Werde eine Feuerwehrfläche zugeparkt, könne die Drehleiter im Ernstfall nicht mehr alle Fenster der oberen Stockwerke zur Menschenrettung erreichen.
Deshalb sind die Einsatzkräfte auf die Rücksicht aller Verkehrsteilnehmer angewiesen. Die Feuerwehr Herborn appelliert an das Verantwortungsbewusstsein der Bürger und Bürgerinnen.