Konkret würde dies eine Erhöhung in der Spitze auf drei Euro pro Stunde bedeuten. Mit der neuen Gebührenordnung sind mehrere Änderungen verknüpft. So soll das Handyparken eingeführt werden. Dafür müssen die bisherigen Parkzonen großflächiger zusammengeführt werden.
Statt bislang acht verschiedene Zonen gibt es künftig nur noch drei gebührenpflichtige Zonen. Am teuersten ist die Zone I innerhalb des Anlagenrings sowie im Bereich der Bahnhofstraße und im Bereich der Bootshausstraße. Dort sollen pro Stunde Parken dann drei Euro fällig sein. In Zone II sind es 1,50 Euro pro Stunde und im übrigen Gebiet (Zone III) 50 Cent.
Höchstparkdauer: mindestens zwei Stunden
In jeder der drei Zonen gibt es eine Mindestgebühr. Darüber hinaus kann die Parkdauer in Zehn-Cent-Schritten bis zur Höchstparkzeit selbst bestimmt werden. Um Fluktuation und Parksuchverkehr zu vermeiden, wird in stark frequentierten Straßen - wie in der Johannesstraße - die zurzeit gültige maximale Parkdauer sogar ausgeweitet. Dort sind es beispielsweise zwei Stunden statt bislang nur einer Stunde.
Der Magistrat begründet die Anhebung der Parkgebühren in seinem Antrag an die Stadtverordnetenversammlung mit der »Aktualität der Klimadiskussion«. Durch den »Preis und den Wert eines Parkplatzes« sollen der motorisierte Individualverkehr besser gesteuert und »Anreize für eine Änderung des persönlichen Mobilitätsverhaltens« bewirkt werden.
Auch Tickets für Dauerparken betroffen
Außer beim Kurzzeitparken müssen aber auch Inhaber und Inhaberinnen von Tages-, Wochen-, Monats- und Halbjahrestickets tiefer in die Tasche greifen. Das betrifft unter anderem den Messeparkplatz in der Ringallee, der zu Zone III gehört. Dort soll ein 24-Stunden-Ticket vier statt drei Euro kosten. Wochentickets verteuern sich von 9 auf 15 Euro, Monatstickets von 30 auf 45 Euro und das Halbjahresticket von 120 auf 240 Euro.
Wie Bürgermeister Alexander Wright (Grüne) als Verkehrsdezernent ausführte, bewege sich die Stadt Gießen bei der Gebührenerhöhung im Rahmen anderer hessischer Städte wie beispielsweise Marburg und Wetzlar. Zudem sei es die erste Anhebung seit dem Jahr 2010. Das Gebührenniveau werde damit ungefähr an das Level der Parkhäuser oder auch darüber hinaus angepasst. Daher hoffe die Stadt, dass mehr Autofahrer und -fahrerinnen künftig gleich ins Parkhaus fahren und gar nicht erst nach vermeintlich günstigeren Alternativen im öffentlichen Straßenraum suchen. Ein Vorteil der neuen Parkgebührensatzung, die voraussichtlich im Spätsommer oder Herbst umgesetzt werden soll, ist die auch vom Handel gewünschte Handy-App als weitere Bezahlvariante. Dazu müssen dann noch die Parkscheinautomaten auf das neue System umgerüstet werden. (hä)
