Bereits im April 2024 wurde sie von der Stiftung Orgelklang zur »Orgel des Monats« gekürt - verbunden mit einer Förderung in Höhe von 6.000 Euro. Die Stiftung, getragen von der EKD, unterstützte in diesem Jahr 17 Projekte mit insgesamt 60.000 Euro (70.600 Euro inklusive Projektspenden). Seit 2010 hat sie 281 Orgeln mit über 1,5 Millionen Euro gefördert.
Mehr als 200 Jahre alt
Erbaut wurde das Instrument 1808/1809 vom Orgelbauer Johann Hartmann Bernhard aus Romrod. In ihrer Disposition mit 23 Registern, Pedal und mechanischer Schleiflade spiegelt sich der mainfränkisch-barocke Stil wider.
»Die Orgel ist für die Region von der Größe und ihrer Art eine Besonderheit - sie gehört zur Geschichte dieses Orts«, betont Pfarrer Markus Witznick. Doch ihre Klangkraft hat in den vergangenen Jahrzehnten stark gelitten: beschädigte Pfeifen, schwacher Windfluss, kaum noch stimmbar. Frühere Umbauten, zuletzt 1970, brachten keine nachhaltige Verbesserung.
Seit Jahren setzt sich die Kirchengemeinde für eine umfassende Sanierung ein - nun rückt sie endlich in greifbare Nähe. Die Gesamtkosten liegen bei rund 282.000 Euro. Die Hälfte stammt aus dem Kulturfonds des Bundes, hinzu kommen Mittel von der Sparkassenkulturstiftung, dem Hessischen Denkmalschutz, der EKHN und dem Evangelischen Dekanat Gießener Land.
70.000 bis 80.000 Euro muss die Gemeinde noch selbst aufbringen. »Ich bin dankbar für die rege Unterstützung in der Bevölkerung, die uns hilft, das Instrument wieder in aller Schönheit erklingen zu lassen«, erklärt Witznick. Eine große Spenden-Orgelpfeife in der Kirche lädt auch weiterhin zum Spenden ein. Ein Besuch im August 2024 durch Vertreter des Denkmalschutzes und der Sparkassenstiftung unterstrich die Bedeutung des Projekts eindrucksvoll. Die Wahl zur »Orgel des Jahres 2025« ist zwar undotiert, bringt aber wertvolle Aufmerksamkeit. »Wir hoffen, dass der Titel das Projekt in der Region und darüber hinaus sichtbar macht - und vielleicht neue Förderer begeistert«, so Witznick. Jede Stimme zählt!