13. November 2021, 13:00 Uhr

Gladenbach

Neues Zuhause für Amphibien schaffen

Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat eine Grünlandfläche in Rüchenbach erworben und wird dort in Sachen Natur- und Artenschutz aktiv. Unter anderem entstehen zwei sogenannte Himmelsteiche.
13. November 2021, 13:00 Uhr
Schweres Gerät im Einsatz: Durch Naturschutzmaßnahmen wird bei Rüchenbach für Amphibien ein neues Zuhause geschaffen. Foto: Landkreis

Diese sollen Amphibien ein neues Zuhause geben. Geplant und umgesetzt wird das Projekt von der Naturschutzbehörde des Kreises.

Die erworbene Fläche besitzt nicht nur aufgrund des angrenzenden Rüchenbachs ein hohes, aber bisher ungenutztes Potenzial. Auch die in zwei Senken wachsenden Stauden, der sich ausbreitende Schwarzdorn, alte Obstbäume und heimische Sträucher zeichnen das Grundstück aus. Die Himmelsteiche, also Teiche, die Wasser ausschließlich durch Regen- oder Hangwasser beziehen, befinden sich in den beiden feuchten Wiesenbereichen und sollen zur Strukturvielfalt und zum Artenerhalt beitragen.

Nutzen auch für Wasserrückhaltung

Auch künftig werden Schafe die Fläche beweiden. Sie sollen den Schwarzdorn eindämmen und damit den vorhanden Magerrasen erhalten, also Flächen, die nährstoffarm, meist trocken und durch schütteren Bewuchs gekennzeichnet sind. Der Rüchenbach bleibt im Zuge der Arbeiten ebenfalls nicht unangetastet: So sollen unter anderem Steine vom Ufer als sogenannte Störsteine sowie abgestorbene Baumteile ins Gewässerbett eingebracht werden. Dadurch verlangsamt sich die Fließgeschwindigkeit.

Bei Starkregen kann sich der Bach auf die benachbarten Wiesenflächen ausbreiten. Die Arbeiten dienen damit auch der Wasserrückhaltung und dem Hochwasserschutz. »Unser Ziel ist es, durch eine ökologische Umgestaltung sowie den Erhalt und die Förderung der bestehenden Strukturen eine Lebensraumvielfalt entstehen zu lassen«, erläuterte der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow. Die Arbeiten seien auch eine Investition in die Zukunft, da sie wichtige Beiträge für den Natur- und Artenschutz in der Region leisteten.

Der Landkreis hat die Grünlandfläche mit dem sogenannten naturschutzrechtlichen Ersatzgeld erworben. Das Naturschutzrecht sieht einen Ausgleich vor, um dem Naturschutz Rechnung zu tragen. Zur Finanzierung dieses Ausgleichs dient das »naturschutzrechtliche Ersatzgeld«, die frühere »Ausgleichsabgabe«. Das ist eine zweckgebundene Abgabe, was bedeutet, dass das Geld für den Naturschutz ausgegeben werden muss.

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