Das 15-köpfige Team der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM), bestehend aus Studierenden, Laboringenieur Ben Falgenhauer und Prof. Klaus Herzog, nahm am Supermono-Wettbewerb in der Klasse bis 450 Kubikzentimeter teil. Sie konstruierten ein Motorrad, das 110 Kilogramm schwer ist und eine Leistung von 46 kW, also 62,6 PS, am Rad erzielt.
Fahrzeug selbst konstruiert
Bei diesem Wettbewerb starten ausschließlich Prototypen-Motorräder auf der 2,3 Kilometer langen Strecke in Varano de Melegari in der Emilia-Romagna. Als Grundlage für das THM-Motorrad diente das für einen 250-Kubikzentimeter-Motor konzipierte Motorrad, das im Vorjahr beim studentischen Wettbewerb Moto Student im spanischen Aragon an den Start ging. Für den Lauf in Italien musste die Chassis stark modifiziert werden, Ansaug- und Abgassystem sowie die Kraftstoffversorgung entwickelte das Team komplett neu. Auch das Fahrwerk musste umfangreich angepasst werden. Zahlreiche Nachtschichten waren dafür nötig.
In Italien ging Fahrer Fabian Fritzsch für das THM-Motorsport-Team an den Start. Nach den Trainingsläufen bei über 35 Grad behoben die Team-Mitglieder die letzten technischen Probleme. Zwei Tage später wurde es dann ernst. Insgesamt 18 Motorräder gingen an den Start, neun Runden musste das Motorrad bei knapp 40 Grad durchhalten. Während sich Luca Maria Casagrande Contardi direkt nach dem Start die Führung sicherte und den Wettbewerb gewann, lieferten sich Fabian Fritzsch und Sara Guerreri einen ständigen Zweikampf um Platz zwei, den Fritzsch in der letzten Runde für sich entschied.
Die Hochschulgruppe THM-Motorsport Gießen entwickelt in studentischen Projekten seit mehr als 15 Jahren Rennfahrzeuge. Das erste war ein Monoposto-Rennfahrzeug, also ein Einsitzer, zur Teilnahme an internationalen Formula-Student-Wettbewerben. Jedes Jahr entwickelten und bauten die Teams ein neues Formel-Rennfahrzeug entsprechend des sich ständig ändernden Reglements.
Seit vier Jahren entwickelt das interdisziplinäre Team aus Studierenden vieler Fachbereiche auch Motorräder zur Teilnahme sowohl an studentischen als auch an professionellen Wettbewerben. Betreut wird das Team von Prof. Herzog und Laboringenieur Falgenhauer, der vor gut zehn Jahren selbst studentisches Mitglied des Formula-Student-Teams war.