Kaum ist der letzte Ton verklungen und das letzte Bier getrunken, da sind die Planungen für das nächste Jahr schon voll im Gange.
Carsten Prill ist mit seiner Firma Bill Event für die Organisation des zehntägigen Festes zuständig - für den wochenlangen Aufbau des riesigen Festzeltes, für Innenausbau, Bestuhlung, Dekoration, Gastronomie und vieles mehr.
Auf die Rahmenbedingungen auf der Mockswiese ist er nicht gut zu sprechen. Der Festplatz fällt nach mehreren Seiten ab. Um den Zeltboden in der Waagerechten zu halten, muss das Gefälle mühsam mit aufgeschichteten Steinen ausgeglichen werden.
Und auch an der Stromversorgung vor Ort mangelt es. Hier müssen Kabel über eine Länge von mehreren Hundert Metern über die Wiese bis zum nächsten Stromverteilerkasten gelegt werden. »Wenn das so bleibt, wird es 2024 kein Wiesnfest mehr in Pohlheim geben«, droht Carsten Prill. Denn seit Jahren tue sich nichts, um die Erfordernisse für eine derartige Großveranstaltung wie das Wiesnfest zu verbessern. »Die Höhenunterschiede müssen begradigt und der Platz befestigt werden«, fordert der Veranstalter.
Aufbau durch Regen erheblich erschwert
Im Vorfeld des diesjährigen Festes hatte es so viel geregnet, dass die Befahrbarkeit auf dem aufgeweichten Untergrund erheblich erschwert war. Prill musste Teile des Areals schottern, um das Gelände für Fahrzeuge zugänglich zu machen. Kosten, die der Unternehmer noch zusätzlich tragen musste neben einer Reihe von Teuerungen, bedingt durch Inflation, Lohnerhöhungen und Energiekrise.
Am ersten Wiesnfest-Samstag kam es sogar zu einem 20-minütigen totalen Stromausfall im gesamten Zelt: Super-GAU zur Hauptessenszeit. »Wir haben dann fieberhaft nach der Ursache gesucht und eine Reihe von Geräten vom Netz genommen, um den Betrieb wieder anlaufen zu lassen. Aber so einen Stromausfall kannst du auch über den ganzen Abend verteilt nicht kompensieren«, sagt Prill.
Bürgermeister: »Attraktion behalten«
Pohlheims Bürgermeister Andreas Ruck sind die Bedürfnisse des Veranstalters bekannt. Für Maßnahmen zur Verbesserung der Situation sind 40.000 Euro in den Haushalt eingestellt worden. Allerdings sei man abhängig von übergeordneten Behörden. »Das zieht sich ein bisschen wie Kaugummi«, räumt er ein. »Am liebsten hätten wir es schon längst erledigt.« Wo das 14. Wiesnfest stattfindet? »Es ist eine Attraktion, die wir behalten wollen«, bekräftigt Ruck und hofft auf eine beiderseits einvernehmliche Lösung. (hä)
