19. März 2025, 13:00 Uhr

Marburg

Karin Eisenack erhält Bundesverdienstorden

Karin Eisenack war Schöffin, Patientenfürsprecherin, im Senioren- und Forensikbeirat sowie der Gleichstellungskommission und aktiv engagiert am Richtsberg. Nun wurde die Marburgerin für ihr Engagement geehrt.
19. März 2025, 13:00 Uhr
Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies zeichnet Karin Eisenack im Namen des Bundespräsidenten mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland aus. Foto: Reichel

Für ihr vielfältiges Ehrenamt wurde Karin Eisenack ausgezeichnet. »Wir würdigen Ihr jahrzehntelanges und unermüdliches Wirken«, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, der Karin Eisenack das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland überreichte. Bereits 2009 hatte sie für ihr ehrenamtliches Engagement den Ehrenbrief des Landes Hessen erhalten. »Karin Eisenack setzt sich auf vielfältige Art für die gute Sache ein, die für sie wichtig ist. Dies macht sie stets in einer stillen und freundlichen Weise, ohne dabei im Rampenlicht stehen zu wollen«, so OB Spies.

Aktiv in Medizin und Kommunalpolitik

Die gebürtige Krefelderin war ab 1967 im Humanlabor der Marburger Frauenklinik tätig. Zuvor hatte sie in der Frauenklinik Moabit gearbeitet. Nach ihrem Eintritt in den Ruhestand war Karin Eisenack von 2005 bis 2014 Schöffin am Landgericht Marburg. Zudem engagierte sie sich kommunalpolitisch als sachkundige Marburgerin. Zwischen 2006 und 2011 wirkte sie im Seniorenbeirat mit. Von 2011 bis 2016 gehörte sie dem Forensikbeirat der Stadt an. Mitglied in der Gleichstellungskommission war sie von 2016 bis 2021.

Daneben war sie engagiert als Mitglied der Marburger FDP. Als sie im Jahr 1973 in den Ortsverband eintrat, übernahm sie die Aufgabe als Beisitzerin im Orts- sowie im Kreisverband Marburg. Sie hat sich in vielen Arbeitskreisen engagiert, unter anderem im Landesfachausschuss Gesundheit sowie bei den Liberalen Frauen.

Schwerpunkt im sozialen Bereich

Über einen Zeitraum von 20 Jahren engagierte sich Karin Eisenack bis 2019 als Patienten-Fürsprecherin in der Vitos Klinik am Standort Marburg. Die Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie behandelt alle Formen psychischer Störungen im Erwachsenenalter. »Der Fokus auf den Patientenwillen ist eine wichtige Errungenschaft. Als Fürsprecher hat man hier eine besondere Aufgabe. Die Anliegen der Patienten gilt es ernst zu nehmen, um Vertrauen entgegenzubringen. Dies kann auch zu einer Belastung werden«, erklärt Spies.

Zu den Aufgaben Eisenacks zählte nicht nur, ein offenes Ohr für jegliche Fragen der Patienten zu haben. Sie nahm an regelmäßigen Patienten-Versammlungen teil. Das Wohl der Patienten stand für sie immer an erster Stelle. Sie nahm jedes Problem ernst und stand im regelmäßigen Austausch mit den Mitarbeitern der Stationen und der Leitung.

Ihr Ziel war es, den Patienten sowohl bei Problemen zu helfen als auch mögliche Probleme bereits vor der Entstehung aufzulösen. Sie bildete sich regelmäßig weiter, um die Patienten noch besser zu verstehen. Daneben war sie Heim-Fürsprecherin der begleitenden psychiatrischen Dienste.

Engagement für »ihren« Richtsberg

Als Anwohnerin des Stadtteiles Richtsberg engagiert sich Karin Eisenack auch dort in Vereinen. Seit 15 Jahren ist sie Mitglied im Verein »Lebenswerter Stadtteil Richtsberg«. Die mittlerweile 80-Jährige packt dort an, wo sie gebraucht wird, und ist immer zu Stelle, wenn eine helfende Hand benötigt wird.

Von 2004 bis 2008 war sie Mitglied im »Verein Bewohnernetzwerk für soziale Fragen« - zunächst als Kassenprüferin und dann als Beisitzerin. Das Wohl und das Funktionieren des Vereins waren ihr am wichtigsten. Sie setzte sich unter anderem damit auseinander, welchen Nutzen ihre Arbeit hatte und wie sichergestellt werden konnte, dass die Aufgaben einen pädagogisch wertvollen Sinn haben.

Erika Lotz-Halilovic, Ortsvorsteherin des Richtsbergs, bezeichnete die Geehrte als einen Segen: »Sie war die Erste, die mich bei meinem Umzug damals begrüßt hat, und es ist schnell eine Freundschaft entstanden. Es zeigt sich bis heute, dass Karins Steckenpferd war und ist, Menschen willkommen zu heißen und mitzunehmen. Wir hoffen, dass du dies auch weiterhin für unseren Richtsberg aktiv machst.«

Nach weiteren Grußworten bedankte sich Karin Eisenack: »Jetzt ist es aber genug der Lobhudelei. Vieles wusste ich ja selbst nicht, wo ich überall aktiv war. Besonders danke ich daher dem Oberbürgermeister für die Fortbildung über meine Tätigkeiten«, so Eisenack augenzwinkernd. Sie sei stets von Menschen umgeben, die ihr auch etwas gegeben haben. »Ohne euch wäre mein Marburg und mein Richtsberg nicht so lebenswert.«

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