14. Februar 2024, 13:00 Uhr

Marburg

Kamerasysteme erfassen Mobilitätsdaten

Sie erfassen die Mobilitätsfrequenzen in der Marburger Oberstadt: Sechs neue Kamerasysteme an fünf Standorten erheben in einem begrenzten Bereich differenzierte Mobilitätsdaten.
14. Februar 2024, 13:00 Uhr
Kameras wie an einer Außenwand in der Wettergasse erfassen Passanten und Verkehrsteilnehmer durch eine anonymisierende Objekterkennung. Foto: Lena Schmidt/Stadt Marburg

Diese Daten sollen für die künftige Entwicklung der Innen- und Oberstadt genutzt werden können. »Die Marburger Ober- und Innenstadt vereint vielfältige Funktionen. Sie ist Standort für den Einzelhandel und die Gastronomie, bietet Wohnraum und ein umfangreiches Kultur- sowie Freizeit-Angebot und ist somit auch Tourismusstandort«, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies.

Bewertung neuer Maßnahmen im Quartier

Für die weitere Entwicklung dort sei es von großem Wert zu wissen, beispielsweise wie viele Personen und Fahrzeuge die Oberstadt durchqueren, an welchen Tagen und zu welchen Zeiten die Frequenz von Menschen und Verkehrsmitteln besonders hoch ist und welchen Effekt Veranstaltungen auf Besucherzahlen haben.

Mit dem Projekt »Neue Daten« sollen solche Informationen erfasst werden. Diese dienen darüber hinaus einer faktenbasierten Planungsgrundlage zur Entwicklung und Bewertung neuer Maßnahmen und Veranstaltungen im Oberstadt-Quartier. Im Mai 2021 hatte sich die Stadt Marburg erfolgreich auf das Programm »Zukunft Innenstadt« des Landesministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen beworben. Das Projekt »Neue Daten« ist eines von insgesamt vier Projekten, die im Zusammenhang mit dem Förderprogramm in Marburg umgesetzt werden.

Um die Mobilitätsfrequenzen in der Marburger Ober- und Innenstadt zu erfassen, gibt es folgende Standorte mit Kamerasystemen: am unteren Steinweg, im Kreuzungsbereich von Wettergasse, Reitgasse und Marktgasse, in der Marktgasse/Ecke Marktplatz, in der Barfüßerstraße am Oberstadtbüro sowie am Hanno-Drechsler-Platz im Bereich des Schlossberg Centers.

Das Kamerasystem erfasst automatisch Passanten und Verkehrsteilnehmer durch eine anonymisierende Objekterkennung. Es unterscheidet unter anderem Personen, Radfahrer und Fahrzeuge unterschiedlicher Klassen und erkennt deren Bewegungsrichtung. »Wenn also beispielsweise eine Person - oder eine Gruppe mit fünf Personen - vorbei am Oberstadtbüro in der Barfüßerstraße Richtung Marktplatz geht, erfasst das Kamerasystem die Person beziehungsweise die Personengruppe und deren Laufrichtung«, erläutert Martin Graffenberger von der Stabsstelle Stadt- und Regionalentwicklung, Wirtschaftsförderung und Statistik. In Bezug auf die Gewährleistung des Datenschutzes erklärt er: »Übermittelt und gespeichert wird lediglich die übergeordnete Information, dass eine Person - oder diese beispielhaft genannten fünf Personen - diesen Weg entlanggeht beziehungsweise entlanggehen. Dies gilt analog für Radfahrende, Autos oder Lieferwagen.«

Bilder werden nicht dauerhaft gespeichert

Die Bilddateien werden weder übermittelt noch dauerhaft gespeichert, sondern unmittelbar im lokalen Prozessor des intelligenten Kamerasystems analysiert und anonymisiert. Als klassifizierte und anonymisierte Metadaten werden diese Informationen an eine Plattform übertragen. Mit diesem Verfahren stellt der Hersteller die Gewährleistung der Datenschutz-Grundverordnung sicher. Geplant ist, die erhobenen Frequenzdaten öffentlich zugänglich zu machen. So sollen auch interessierte Bürger und Gewerbetreibende Zugang zu den Daten erhalten und diese nutzen können. Das System läuft vom Start im Februar 2024 zunächst für zwölf Monate.

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