23. Dezember 2022, 13:00 Uhr

Lahntal

Kalender über Künstler Franz Frank

Nachdem der Kulturverein Goßfelden zuletzt Kalender über Otto Ubbelohde herausgegeben hat, steht im Jahr 2023 der Künstler Franz Frank im Blickpunkt.
23. Dezember 2022, 13:00 Uhr
Das Titelbild des Kalenders mit Werken von Franz Frank.

Er lebte und wirkte mit seiner Familie 22 Jahre im Ubbelohde-Haus in Goßfelden. Franz Frank wurde 1897 in Kirchheim unter Teck geboren. Er studierte in Erlangen, Tübingen und an der Kunstakademie Stuttgart, wo er seine künstlerische Ausbildung erhielt. Mit seiner Frau Erika lebte er dann unter anderem in Arbeitervierteln in Dresden. 1932 erhielt er einen Ruf als Dozent für bildende Kunst an der pädagogischen Akademie Kassel, dem er auch folgte. Das Beschäftigungsverhältnis dauerte nicht lange, weil durch die Brüning’schen Sparmaßnahmen die Akademie geschlossen wurde.

Parteieintritt abgelehnt

Franz hätte wieder eine staatliche Anstellung bekommen können, wenn er in die Partei eingetreten wäre. Das aber kam für ihn keinesfalls in Betracht. So musste er mit seiner Familie die Dienstwohnung in Kassel räumen. Eigentlich wollten sie wieder nach Dresden zurück. Ein großer Zufall aber war es, der die Eheleute nach einem Besuch Marburgs nach Goßfelden führte. Hier erfuhr er, dass die Dachgeschosswohnung im Ubbelohde-Haus frei geworden war. Otto Ubbelohde war schon zehn Jahre tot und so hatte Hanna Ubbelohde nichts dagegen, dass wieder ein Künstler - mit einer größer werdenden Familie - im Haus wohnte.

Franz Frank hat an diesem Ort auch zeitkritische Werke geschaffen, die dazu führten, dass seine Kunst von den Machthabern als »entartet« eingestuft wurde. Damit war es ihm nicht mehr möglich, seine Werke öffentlich auszustellen. Das hielt ihn aber nicht davon ab, weiterhin künstlerisch sehr aktiv zu sein und viele Gemälde und Zeichnungen von den Ubbelohde-Gärten, Goßfelden und der Umgebung zu schaffen, daneben Stillleben und Porträts. 1954 zog die Familie Frank nach Marburg. Hier wirkte er als anerkannter Künstler noch sehr erfolgreich. Ein Jahr nach seiner Frau starb er 1986 in Marburg.

Ketzerbachmarkt als Motiv

Der Kalender beinhaltet insbesondere Werke aus der Goßfeldener Zeit, aber auch Werke aus der Marburger Zeit, wie den Ketzerbachmarkt. Das Vorwort wurde von Franks Tochter Dr. Elisabeth Zindler-Frank verfasst. Der Kalender ist zu erhalten im Otto Ubbelohde-Haus in Goßfelden (Öffnungszeiten sonntags von 13 bis 16 Uhr). Aber auch Marburger Buchhandlungen haben den Kalender vorrätig. Bestellungen können zudem unter gikagoermar@t-online.de oder 06423 6785 (Görmar) erfolgen.

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