Von diesem inklusiven Leuchtturmprojekt zeigte sich auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser bei ihrem Besuch auf dem blistaCampus begeistert. »Ich bin beeindruckt davon, was hier im paralympischen Nachwuchszentrum der Deutschen Blindenstudienanstalt geleistet wird. Sport macht Spaß und ist gesund. Aber Sport ist vor allem auch sozialer Kitt. Sport ist gelebte Integration und gelebter Zusammenhalt für alle Menschen. Ich habe hier sehr viel Engagement erlebt. Ich bin sicher, dass wir hier auch in Zukunft tolle Arbeit sehen werden«, sagt Nancy Faeser.
Ein Höhepunkt des Besuchs war die Besichtigung der Sporthalle, bei der das Para Judo-Team der blista durch beeindruckende Demonstrationen die besonderen Anforderungen und Möglichkeiten dieses Sports präsentierte.
Ziel ist es, das neue Dojo auf dem Dach der bestehenden großen Sporthalle zu errichten. »Die Anregung kam über die Judoabteilung der Sportfreunde Blau-Gelb Marburg, die maßgeblich das inklusive Judo-Angebot mitbegleiten und ein wichtiger Partner für dieses Leuchtturmprojekt sind«, erklärt Patrick Temmesfeld, Vorstandsvorsitzender der blista.
Para Judo an der blista - einmaliges Projekt
Die blista fördert Para Judo in Deutschland auf vielfältige Weise. Bereits seit 2019 wird eine bundesweit einmalige Lehrer-Trainer-Stelle mit Landesmitteln gefördert. Dank der positiven Entwicklung kam 2024 eine weitere Stelle hinzu. Mit Unterstützung des Hessischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband (HBRS) wurde zudem der Landesstützpunkt Para Judo mit einer Trainerstelle über zehn Wochenstunden eingerichtet.
Der heimische Bundestagsabgeordnete Sören Bartol, auf dessen Initiative der Besuch von Nancy Faeser zurückging, war ebenfalls »beeindruckt von den herausragenden sportlichen Möglichkeiten, die den Schülern hier an der blista geboten werden. Das ist deutschlandweit einmalig«.
Das neue Dojo auf dem blista-Campus wird nicht nur eine Trainingsstätte sein, sondern auch Raum für Besinnung und Konzentration bieten - Werte, die im traditionellen Sinne tief in der Bedeutung des Wortes »Dojo« verwurzelt sind. Ursprünglich aus dem Buddhismus stammend, bedeutet Dojo »der Ort, an dem der Weg geübt wird«.
Nachhaltige Nutzung durch Innovation
Für den Bau des »Dojo-Marburg« wurde eine innovative Lösung gefunden, die auf zusätzliche Flächenversiegelung verzichtet. Stattdessen erfolgt der Bau als Aufstockung auf der Sporthalle. Möglich wird dies durch die ursprüngliche Konstruktion der Halle in den 1980er-Jahren, die eine spätere Aufstockung als Parkdeck vorsah. Eine statische Prüfung ergab, dass die Umsetzung problemlos realisierbar ist.
Kirsten Dinnebier (Sportdezernentin der Stadt Marburg) betonte die zentrale Bedeutung der neuen Dojo-Halle: »Damit wird auf dem blistaCampus ein weiterer wertvoller Baustein in der vielfältigen Sportlandschaft Marburgs entstehen.«