Das aus der Mitte des 16. Jahrhunderts stammende Gebäude mit seinem auffälligen steinernen Treppengiebel und dem von vier hölzernen Bögen getragenen Erker aus der Renaissancezeit wurde zuletzt vor rund 40 Jahren renoviert.

Jeder Hausbesitzer weiß: In einem derart langen Zeitraum ohne bauliche Aktivitäten entsteht eine beeindruckend lange Liste mit Sanierungsarbeiten. Jetzt sind die nötigen Renovierungen in vollem Gange.

Feuchtigkeit ein Problem

Die zweiadrige Elektrik kommt raus, neue Sanitäranlagen kommen rein und auch die in die Jahre gekommene Küche wird ersetzt. Eine dauerhafte Lösung für die in den Außenwänden festgestellte Feuchtigkeit wird es nicht geben - doch das Ziel ist eine Verbesserung des aktuellen Zustands. Ein Problem ist allerdings die Lage des Rathauses an einer Hauptverkehrsstraße und die dadurch bedingten Schäden im Putz und dem Mauerwerk durch streusalzhaltiges Spritzwasser.

Im Zuge der Renovierungsarbeiten wird Münzenbergs »Gut Stubb« barrierefrei werden. Durch den Einbau eines Aufzugs und die Anpassung der Eingangsmöglichkeiten ist so eine umfassende Nutzung des Gebäudes für alle Münzenberger Bürger wieder dauerhaft möglich. »Menschen mit Rollatoren oder Rollstühlen können wir nach Abschluss der Sanierungsmaßnehmen endlich wieder im Herzen Münzenbergs willkommen heißen«, so Bürgermeisterin Dr. Isabell Tammer.

Eichentreppe muss weichen

Für das Sanierungsprojekt »Historisches Rathaus« übernimmt das Land Hessen 80 Prozent der Renovierungskosten in Höhe von 500.000 Euro über das Sonderprogramm IKEK. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bis Mitte November dauern. Wermutstropfen bei den Sanierungsarbeiten ist für viele der Verlust der wunderschönen Eichentreppe, die in elegantem Schwung nach oben führte und das stimmungsvolle Herzstück der Candle-Light-Trauungen war. Durch den Einbau eines Aufzugs musste die Treppe zugunsten der gewünschten Barrierefreiheit weichen.