16. Mai 2025, 13:00 Uhr

Münzenberg

Aus Gambach in die Welt verstreut

Gambacher Sand ist ein Name, der in der Gießerei- und Glasindustrie ein fester Begriff ist. Davon wollten sich Interessierte überzeugen, die das Werk kennenlernen durften.
16. Mai 2025, 13:00 Uhr
40 Interessierte erkundeten die Gambacher Quarzwerke. Foto: VDK

Erste Siedlungsspuren weisen bereits auf Aktivitäten in der Steinzeit (2500 bis 2000 vor Christus) hin. Westlich des Orts verlief später der Limes - also die Außengrenze des römischen Reichs zwischen Rhein und Donau. Die wesentlich früher im oberen Oligozän im Miozän entstandenen Gambacher Quarzsande werden über und unter dem Grundwasserspiegel abgebaut und aufbereitet.

Die besondere Reinheit macht den Sand zu einem begehrten Rohstoff für die Industrie. Bis nach Finnland und Belgien erstreckt sich das Liefergebiet. Bei strahlendem Sonnenschein führte der Werksleiter Holger Hachenburger die 40 Gäste, organisiert durch den VDK Gambach-Ober-Hörgern, durch das Werk, wobei natürlich besonders die Kinder viel Spaß an den endlosen Sandbergen und der Suche nach Sandrosen hatten. Hachenburger erklärte den Interessierten die Entstehung dieser Lagerstätte, den Abbauprozess und die Besonderheit dieses Sandes beim Rundgang über das Gelände.

Die Sandgrube ist aber auch ein Biotop. Die Quarzwerke arbeiten unter Einbeziehung regionaler Fachleute seit 1962 an Rekultivierungsmaßnahmen. So haben sich mittlerweile seltene Pflanzen und einige Insekten angesiedelt, die nur hier in der Region vorkommen. Gleichzeitig nutzen Froschlurche die vielen Teiche zur Fortpflanzung und auch die Uferschwalben haben in der größten Uferschwalbenkolonie in Hessen Bruthöhlen in die Sandwände gebaut. Im Nebenan Café in Gambach klang der Nachmittag gemütlich aus.

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