19. August 2022, 13:00 Uhr

Pohlheim

Hilfe für mehr als 300 Menschen mit Behinderung

Ein mittelhessisches Projekt zugunsten von Menschen mit Behinderung in Uganda fand nach 15 Monaten einen erfolgreichen Abschluss. Auch die Lebenshilfe Gießen war daran beteiligt.
19. August 2022, 13:00 Uhr
Hilfsmaterialien, darunter ein Rollstuhl, wurden in einem Dorf in Uganda verteilt. Foto: privat

Beteiligt sind der Verein für Entwicklung, Inklusion und Kommunikation mit Ost und Süd (EIKOS), die Lebenshilfe Gießen sowie die Selbsthilfeorganisation Inclusion Uganda. Dank der durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung geförderten Initiative, bei der alle Partner auch eigene Finanzierungsanteile trugen, konnten mehr als 260 mittellose Familien beziehungsweise mehr als 300 überwiegend junge Menschen mit sogenannter geistiger sowie körperlicher Behinderung in ländlichen Regionen Ugandas unter nachhaltiger Perspektive unterstützt werden.

Selbsthilfe der Familien im Vordergrund

»Die Förderung der Selbsthilfe der Familien und der Menschen mit Behinderung, zusammen mit weiteren Bewohnerinnen und Bewohnern und der Öffentlichkeit in kleineren Gemeinden, stand bei unserer gemeindeorientierten Arbeit im Vordergrund«, erläutert Harald Kolmar, Vorsitzender des im Ebsdorfergrund ansässigen Vereins EIKOS sowie verantwortlich für internationale Arbeit bei der Lebenshilfe Gießen. Im Detail verweist Kolmar auf eine Vielzahl umgesetzter oder angestoßener Maßnahmen, darunter auch materielle Unterstützungen, wie die Anschaffung von Hilfsmitteln: beispielsweise Rollstühle, Rampen, angepasste Bettgestelle, aber auch Lernmaterialien für junge Menschen in dem ostafrikanischen Staat, der zu den ärmsten Ländern der Erde zählt.

So konnten in den zurückliegenden Monaten in verschiedenen Gemeinden mehr als 40 Selbsthilfegruppen aufgebaut werden. Diese setzen sich aus je fünf bis zehn Familien zusammen, in denen Personen mit Hilfebedarf leben. Sie fokussieren verschiedene Arbeitsschwerpunkte, wie den Anbau von Gemüse, die Schweine-, Ziegen- oder Hühnerhaltung, den Aufbau kleinerer Handwerkseinheiten und die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte.

»Die Gruppen bekamen anfangs Materialien und Kleinkredite zum Aufbau der jeweiligen Aktivitäten und wurden dadurch in die Lage versetzt, Gewinne zu erwirtschaften, sich selbst weiterzuentwickeln und so die einzelnen Familien wirtschaftlich und sozial zu unterstützen. Dabei ist es immer von Bedeutung, dass Menschen mit Behinderungen in dem einzelnen Projekt eine zentrale Rolle übernehmen und miteinbezogen werden«, sagt Harald Kolmar, der kürzlich mit Magnus Schneider, bis 2018 Vorstand der Lebenshilfe Gießen, selbst noch einmal nach Uganda gereist war, um abschließende Gespräche und Planungen mit Projektteilnehmenden durchzuführen.

Unterstützende Maßnahmen weiter fördern

Auch wenn das jüngste Projekt formal erst einmal abgeschlossen ist, hält Harald Kolmar fest, dass Selbsthilfe und die Förderung Einkommen schaffender Maßnahmen für betroffene Familien auch zukünftig vor Ort gefördert werden sollen.

Weitere Informationen zu EIKOS und Spendenmöglichkeiten sind unter www.eikos.global zu finden. Unter www.lebenshilfe-giessen.de gibt es zudem weitere Hinweise zur internationalen Arbeit der Lebenshilfe Gießen.

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