Zielstrebig reihen Sebastian Wegener, Nils Gumpfer und Joshua Prim Erfolg an Erfolg. Im April wurden die Gründer des Gießener Medizintechnik-Startups »CardioIQ« ins Stipendiatenprogramm von »Hessen Ideen« aufgenommen. Beim zugehörigen Wettbewerb, der sich an Gründungswillige aller hessischen Hochschulen wendet, holten sie jetzt den zweiten Platz. Den hatten sie wenige Tage zuvor auch beim Ideenwettbewerb »Idea Slam« der Justus-Liebig-Universität erreicht, erst im September hatten sie sich beim »Ideeco« der Technischen Hochschule Mittelhessen mit ihrer potenziell lebensrettenden Idee auf Platz eins gepitcht.
Lebensrettendem Algorithmus überzeugt
»CardioIQ« arbeitet an der automatisierten computergestützten Auswertung von Elektrokardiogramm-Aufzeichnungen (EKG). Das Tool erstellt mithilfe von künstlicher Intelligenz, Algorithmen und Datenbanktechniken ein qualitativ hochwertiges Risikoprofil der Herzerkrankungen von Patientinnen und Patienten, das einfach in klinische und nicht-klinische Abläufe integrierbar ist. Mit der Idee können potenziell lebensrettende Informationen schnell bereitgestellt und aufwendigere kosten- und personalintensive Untersuchungen eingespart werden. Auch Allgemeinmedizinern soll so die Diagnose von Krankheitsbildern ermöglicht werden, für die derzeit noch eine stationäre Aufnahme nötig sein kann.
Große Aufgaben stehen bevor
Die Aufgaben, vor denen die drei Gründer stehen, sind groß: Neben der fachlichen Weiterentwicklung ihres Produktes bis zur Marktreife stehen die Firmen-Gründung, Investorensuche, Patentierung, Zulassung und vielerlei mehr an. »Wir sind dankbar, dass wir dabei von unseren Hochschulen so gut unterstützt werden«, sagt Sebastian Wegener. Nicht nur die im Projekt beteiligten Arbeitsgruppen »Biomarker Research« von Prof. Dr. Till Keller (JLU) und »Cognitive Information Systems« von Prof. Dr. Michael Guckert (THM) würden ausgesprochen harmonisch zusammenarbeiten, um medizinisch-kardiologische Expertise und Kompetenzen im Bereich der künstlichen Intelligenz zusammenzubringen. Unterstützung sei auch von den jeweiligen Transferabteilungen der Hochschulen und nicht zuletzt von den Organisationsteams von »Idea Slam« und »Ideeco« zu spüren.