Retten aus Höhen und Tiefen, Befreien von Tieren aus Notlagen, Hilfe bei Starkregen oder Einsätze mit auslaufenden Betriebsstoffen - das Aufgabengebiet der Feuerwehren ist vielfältig. Der Dienst reicht weit über das Löschen von Bränden hinaus. Das hat auch eine Veranstaltung des Landkreises Gießen für Feuerwehrführungskräfte gezeigt. »Bei speziellen Einsatzlagen müssen wir über den Tellerrand hinausschauen und überlegen, welche Möglichkeiten uns zur Verfügung stehen und uns die Arbeit vor Ort erleichtern«, erläuterte Kreisbrandinspektor Mario Binsch den Einsatzkräften.
Landkreis führt Sondereinheiten vor
Bei der Kreisverwaltung konnten sich die Führungskräfte die Sonderfahrzeuge und -einheiten anschauen, die nur an vereinzelten Standorten im Landkreis bereitstehen, jedoch von allen Wehren im Ernstfall angefordert werden können. Das bekräftigte auch Landrätin Anita Schneider: »Wir sehen heute Fahrzeuge, mit denen Sie es nicht jeden Tag zu tun haben, die aber im Einsatzfall von enormer Bedeutung sein können. Wer diese wichtige Ausrüstung einmal gesehen hat, kann deren Möglichkeiten im Einsatz besser bewerten.«
Vor Ort waren unter anderem die Abrollbehälter »Stark-regen« aus Buseck, »Sandsack« des Landkreises und »Dekon« aus Linden. Die Feuerwehrangehörigen aus Marburg standen zudem für Fragen und Erläuterungen zum neuen Wechselladerfahrzeug »Kran« mit Abrollbehälter zur Verfügung, den das Land gemeinsam für die Kreise Gießen, Lahn-Dill und Marburg-Biedenkopf angeschafft hat.
Auch das Technische Hilfswerk hatte sich an der Veranstaltung beteiligt. Die THW-Kräfte kümmerten sich nicht nur um die Verpflegung für die Anwesenden, sondern stellten unter anderem ihre mobile Führungsstelle vor, denn: »Wir müssen uns immer wieder in Erinnerung rufen, dass verschiedene Hilfsorganisationen Hand in Hand und nicht in Konkurrenz zueinander arbeiten sollten. Eine Unterstützung durch das THW kann in diversen Einsatzlagen maßgeblich für die betreffende Feuerwehr vor Ort sein«, sagte Kreisbrandinspektor Binsch.
Brandschutzverdienstzeichen überreicht
Das kreisweite Zusammentreffen war zudem ein würdiger Rahmen, um den ehemaligen Kreisbrandmeistern Marco Klein (Biebertal-Krumbach), Wolfgang Then (Pohlheim) und Bodo Schäfer (Staufenberg) für ihre vielfältigen Verdienste rund um den Brandschutz innerhalb des Landkreises Anerkennung auszusprechen. Landrätin Schneider verlieh dem Trio das goldene Brandschutzverdienstzeichen am Bande als verhältnismäßig selten verliehene staatliche Auszeichnung und sprach ihnen ihre Hochachtung aus: »Sie waren in ihrer Vergangenheit viele Jahre als Kreisbrandmeister und Kreisausbilder tätig. Sie haben selbst unzählige Lehrgänge und Ausbildungen absolviert und waren nicht zuletzt in ihren Heimatfeuerwehren immer zur Stelle. Wir sind Ihnen zu tiefem Dank verpflichtet.«
