11. Mai 2022, 13:00 Uhr

Laubach

Groß angelegte Kontrolle an der B276

Bei einer großangelegten Aktion der Polizei Mittelhessen am Jägerhaus zwischen Laubach und Schotten auf der B276, dem »Schottenring«, wurden 4.200 Fahrzeuge kontrolliert.
11. Mai 2022, 13:00 Uhr
Bei der Polizeikontrolle am Forsthaus in Laubach am »Schottenring« ging es nicht nur Ernst zu. Foto: Karger

Die Kontrollmaßnahme mit den Schwerpunkten Fahrzeugtechnik und Geschwindigkeit bei Motorrädern erfolgte auch im Beisein von Polizeipräsident Bernd Paul einen Monat nach Einweihung des Lärmdisplays. Mit dabei waren die Bereitschaftspolizei Lich, der regionale Verkehrsdienst Gießen und Wetterau und die Wachpolizei.

Polizei: »Die meisten sind vernünftig«

»Die meisten sind vernünftig«, bescheinigte Polizei-Sprecherin Sabine Richter im Nachgang der Aktion all jenen Verkehrsteilnehmern, die die B276 von Laubach nach Schotten und umgekehrt befuhren. Auf der 14 Kilometer langen und vor allem bei Motorradfahren so beliebten kurvenreichen Strecke ereigneten sich in den Jahren 2017 bis 2019 insgesamt 51 Verkehrsunfälle mit Kradfahrern. Dabei kam es 2019 zu drei und 2020 zu zwei tödlichen Verkehrsunfällen. Im Juni 2020 hatte das Polizeipräsidium Mittelhessen an gleicher Stätte ein Präventivbanner aufgehängt um an die Eigenverantwortung der Motorradfahrer zu appellieren.

Das im März vom Polizeipräsidium Mittelhessen installierte Lärmdisplay hinter dem Ortsausgang von Laubach auf einer geraden Strecke in einer 80-Stundenkilometerzone bietet der Polizei Möglichkeit zu weiteren Auswertungen.

Wie Thomas Baumgart vom regionalen Verkehrsdienst Gießen ausführte, wurden vom 22. bis 28. April 4.200 Fahrzeuge gezählt, von denen 189 schneller als 80 Stundenkilometer gefahren haben. Der negative Spitzenreiter war dabei ein Motorradfahrer, der mit 124 Stundenkilometern registriert wurde. »Festzustellen ist dabei auch, dass die meisten Fahrzeuge weniger als die erlaubten 80 Stundenkilometer fahren, lag doch die ermittelte Durchschnittsgeschwindigkeit in dieser Woche bei 75 Stundenkilometern.

Maßnahmen für die Sicherheit

Zudem verwies Baumgart darauf, dass bereits in der Vergangenheit vieles unternommen wurde, um einer Streckenstilllegung entgegenzuwirken. So wurde bereits 2015 die Strecke mit einem Rüttelstreifen ausgestattet, die Griffigkeit der Fahrbahnoberfläche verbessert, Unterfahrschutz installiert, sogenannte taktile Kurvensegmente angebracht und in Teilen eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf 60 Stundenkilometer vollzogen.

Wie der Leiter der Verkehrsinspektion des Polizeipräsidium Mittelhessen, Hauptkommissar Andreas Düding, zu den Ergebnissen der mit der Geschwindigkeitserfassung einhergehenden Lärmmessung ausführte, bewege sich der überwiegende Teil zu 80 Prozent zwischen 80 und 90 Dezibel. Dies sei für Motorräder normal, obwohl es auch Maschinen gibt, die eine Zulassung über 100 Dezibel aufweisen. Bei der Kontrollmaßnahme wurden 85 Motorräder, 49 Pkw und ein Schlepper mit Anhänger kontrolliert und dabei 35 Geschwindigkeitsüberschreitungen geahndet, wobei zwei Verkehrsteilnehmer die erlaubten 60 Stundenkilometer um mehr als 50 Prozent überschritten und mit über 90 Stundenkilometern unterwegs waren. Dies wurde mit 200 Euro und einem Punkt geahndet.

Ein Fahrzeug stillgelegt

Der Spitzenwert lag dabei bei 96 Stundenkilometern - und diesmal waren es die Autofahrer, denn lediglich drei Motorradtemposünder wurden geahndet. Bei den meisten Tempovergehen handelte es sich im geringfügige Geschwindigkeitsverstöße, die mit einem Verwarnungsgeld geahndet wurden.

Ein Pkw war mit nicht zugelassenen Distanzscheiben ausgestattet und wurde noch am Kontrollort stillgelegt. Bei einem Schlepper mit Anhänger wurden ein Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz festgestellt und der fehlende 25-Stundenkilometeraufkleber beanstandet.

0
Kommentare | Kommentieren