16. Juli 2024, 13:00 Uhr

Gießen

Größte Kunstschau Gießens überzeugt

Es passte bestens bei »Fluss mit Flair« in Gießen: Temperaturen um 20 Grad, strahlender Sonnenschein und fast 150 Stände mit quasi Kunst ohne Ende. Besucherherz, was willst Du mehr?
16. Juli 2024, 13:00 Uhr
Die Straßen waren bestens gefüllt und auch die kleinen Gäste konnten in Gießen bei »Fluss mit Flair« künstlerisch aktiv werden. Foto: Karger

Die Baustelle in der Lonystraße erwies sich sogar als Glücksfall, denn dies war die ideale Fläche, auf der sich zwischen Bismarck- und Goethestraße Graffitisprayer und Schulen ein Stelldichein gaben. Da konnte den Sprayern nicht nur über die Schulter geschaut, sondern auch gefachsimpelt werden.

Motto: Mut

Zwar lautete das Motto bei der 16. Auflage in diesem Jahr »Mut«, doch hätte angesichts der Wetterlage in den Tagen zuvor »Belohnung« noch besser gepasst, wurden die Veranstalter und Beschicker nämlich von Petrus in ganz sonniger Weise gefördert. So kam auch jenes Flair auf, das sich nicht nur im Namen der Veranstaltung wiederfindet, sondern das sich ein jeder auch wünscht, der zu dieser größten Kunstschau in der Universitätsstadt kommt. Allein in der Löberstraße fanden sich vom Berliner Platz bis hin zur Bleichstraße fast 110 Stände, die zum Flanieren, Innehalten, Schauen, Begutachten und Mitmachen einluden.

Kreative jeden Alters

Einmal mehr waren es der Magistrat der Universitätsstadt und die Lokale Agenda 21- Gruppe »Fluss mit Flair«, die mit Unterstützung des städtischen Kulturamts diese »Kunst im Quartier an der Wieseck«- Veranstaltung stemmten und so heimischen Künstlern und Künstlerinnen eine einzigartige Plattform boten, ihre Arbeiten zu präsentieren. Während der älteste Künstler nur schwer auszumachen war, stellte die jüngste Künstlerin mit einem Stand nachweislich in der Löberstraße aus und teilte dies auch auf einer roten Hinweistafel den zahlreichen Besuchern und Besucherinnen gerne mit: »Aurelia Balser, bin 14 Jahre alt, wohne in Gießen, bin Schülerin der Ricarda-Huch-Schule, liebe Tiere und Natur, male seit 2022 und veröffentliche meine Bilder auf TikTok«. Gleich nebenan waren Arbeiten von Ost-, Liebig-, Lindbach- und Georg-Büchner-Schule sowie vom Eulenkopf wie auch der Digitalen Kunstwerkstatt zu sehen. Hier war auch ein kleines Puppentheater aufgebaut; Kuko Kunstoperation präsentierte sich.

Vielfältige Werke

Einzigartig und vielfältig waren einmal mehr die gezeigten Kunstwerke, die von Gemälden über Schnipselkunst und Plastiken bis hin zu Bildhauerarbeiten reichten. Vielfach bestaunt wurde auch das größte gestrandete Papierboot des Tages auf der Brücke der Goethestraße, das sein Segel mit dem Slogan »Mut tut gut« beschriftet hatte.

Zu einem Indoor-Parcours samt Schnitzeljagd hatte die Stadtmission mit ihrem Kinderprogramm eingeladen, wobei es die Gelegenheit zu Kreidezeichnungen auf der Straße, aber auch zur Mitmachmalaktion an einem Stand gab. Am »Mein Gießen«-Stand in der Goethestraße konnten die Schönheiten der Universitätsstadt bestaunt werden.

Komplettiert wurde das Rahmenprogramm bei viel Kunst mit Musik und Kleinkunstdarbietungen wie Straßentheater, Tanz und Performance. Hier überreichte zum Beispiel das Klappcouch-Clown-Ensemble den Besuchern und Besucherinnen eine gedruckte Karl-Valentin-Weisheit: »Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut«.

0
Kommentare | Kommentieren