23 Filmbeiträge waren im Rahmen der Aktionsreihe »Lebendige Demokratie« des Landkreises von Jugendlichen aus drei Schulen im Kreisgebiet eingereicht worden, eine jedoch erst am Vortag und damit zu spät, um bei der Siegerehrung berücksichtigt zu werden. »Richtig geile Videos« lobte Moderator Lars Ruppel, und Landrätin Anita Schneider versicherte: »Ich bin stolz auf die Kids hier.«
Filmbeiträge auf Kinoleinwand gezeigt
Alle 22 Wettbewerbsbeiträge wurden auf der 27 Quadratmeter großen Leinwand im Traumstern gezeigt. Jedes Video hatte eine ureigene Idee und die Jury es nicht leicht, um fünf zu prämierende Videos auszuwählen.
»22 Beiträge so vielfältig wie unsere Gesellschaft, aber auch so unterschiedlich - betreffen lokale und weltweit bekannte Persönlichkeiten oder Fragen wie ›Was ist Demokratie für uns?‹«, ging Schneider auf den Gewinner-Clip in Form eines musik-ästhetischen Ergebnisses ein. Kirstin Sturtz, Sofie Holstein, Walid Nasso und Arda Yildiz von der Clemens-Brentano-Europa-Schule Lollar gewannen mit dem an ihrer Schule gedrehten Video-Clip »Demokratie ist Luxus« Eintrittskarten für ein Bosse-Konzert beim Kultursommer auf dem Schiffenberg 2024.
»Ein toller Beitrag, in dessen Mittelpunkt ein Liedtext in deutscher Sprache steht. Ein darauf basierendes Musikvideo mit den Preisträgern als Protagonisten setzt Gestaltungsmittel ein, die den Text anschaulicher und einprägsamer machen. So tretet Ihr im harmonischen Duo trotz Unterschiede in Kultur und Herkunft auf und zeigt, dass Unterschiede nicht trennen, sondern im Eintreten für Demokratie und Menschenrecht einen können«, verlas Schneider das Urteil der Jury, zu der neben ihr Eintracht-Frankfurt-Präsident Peter Fischer, Poetry-Slammer Lars Ruppel, FFH-Moderatorin Evren Gezer und 46ers-Basketballer Luis Figge gehörten.
Darüber hinaus verwies die Landrätin auf einen Migrationsanteil von 40 Prozent an der CBES, die den Schauplatz für das Video bot und »zahlreiche Anknüpfungspunkte von Vielfalt im Zusammenleben und gemeinsamen Lernen bietet«.
Das im Video zu hörende Lied biete ruhige, nachdenkliche Strophen mit den Fragen nach der Rolle des Einzelnen in der Gesellschaft. »Mit dem Rap-Anteil in den Strophen wird ein populärer Stil gewählt, der für die vielfältige Schülerschaft Eurer Schule steht. Das Besondere: Diese unterschiedlichen Musikstile werden harmonisch miteinander vereint. Damit zeigt Ihr: Unterschiede können zu einem harmonischen Klang zusammengesetzt werden und Wirkung entfalten - in ihrer Vielfalt liegen Chancen!« Die gewählte Darstellungsform leiste einen Beitrag zur demokratischen Bildung ohne den Zeigefinger zu heben.
Drei Auszeichnungen für Theo-Koch-Schule
»Für die Jury war es ein echt schwerer Job, die ersten drei Plätze auszuwählen«. Gleich zwei zweite Preise gingen an die Theo-Koch-Schule Grünberg: Einer für den überwiegend schwarz-weiß gehaltenen von Maya Muth, Mara Reichert, Viona Schlik, Lea Rudolf erstellten Clip über »Emelie Pankhurst«, die sich für das Frauenwahlrecht engagiert. Den anderen zweiten Preis erhielt der Beitrag »Powi Videoprojekt Hazeem Bhatti Jugendparlament« vom Politik-Leistungskurs. Evren Gezer gratulierte per Videobotschaft. Beide Preisträger erhielten Tickets für einen Poetry-Slam mit Lars Ruppel. Auch der dritte Preis wurde doppelt vergeben. Hier erhielt die Klasse 9f der Theo-Koch-Schule Grünberg für ihren mit Lego-Figuren gedrehten Beitrag »Demokratien« Eintrittskarten für Eintracht Frankfurt, während Elif Akgül, Tuana-Su Aslan, Nisanur Gülay, Eleni Engelhardt, Leya Kretschmar, Öznur Sari, Melissa Seidler und Aysima Uzunoglu für ihren Clip »Integrationsbeauftragte Stadt Lollar« Tickets für die Frankfurter Eintracht und die Gießener 46ers-Basketballer entgegennehmen konnten.
Bei der Preisverleihung waren zunächst in einem ersten Block 14 Filme gezeigt worden, in denen als »Helden« etwa Greta Thunberg und Barack Obama, aber auch NABU, Gießener Tafel, Traute Kümmel von der Hospizarbeit, der ehemalige Gießener Uni-Präsident Prof. Dr. Heinz Bauer, Brunhilde Trenz aus Allendorf/Lumda sowie Constantin Pukownick und »Frau Quass« zu sehen waren. Aber auch Konrad Adenauer, Wilhelm Leuschner, Joko und Klaas, Emma Watson, Jan Böhmermann, Feuerwehr und Ärzte ohne Grenzen sowie »Lehrerin Christina Müller« waren in Beiträgen in einem zweiten Block zu sehen.
Schneider machte abschließend den Vorschlag, alle Wettbewerbsbeiträge über die Homepage des Kreises einer noch größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. »Wir gehen mit den Schulleitern ins Gespräch um etwas ganz Tolles zu machen«. Musikalisch umrahmte Joscha Silvastiano die Preisverleihung.