Die Einrichtung, die bereits Anfang Januar ihren Betrieb aufgenommen hat, wurde nun feierlich eingeweiht - begleitet von einem stimmungsvollen Fest, das nicht nur die Kita, sondern das ganze Dorf zusammenbrachte.
Ein Haus für Kinder - gebaut mit Herz
Kita-Leiterin Alexandra Grimm begrüßte die Gäste mit bewegenden Worten: »Heute ist nicht nur ein Tag der offenen Türen, sondern auch ein Tag der Dankbarkeit. Das Vorhaben, eine schöne Kita zu bauen, war Teamarbeit im besten Sinne.« Gemeinsam mit ihrem Team sprach sie in einer charmanten »Dankes-Staffel«, bei der jede Mitarbeiterin einen ihr wichtigen Aspekt nannte, ihren tief empfundenen Dank aus - für Flexibilität, Ausdauer, Mut, Kompetenz, liebevolle Gestaltung und ganz besonders für das neu geschaffene Arbeitsumfeld.
Besondere Anerkennung galt auch den Planern, Handwerkern, Unterstützern sowie den verantwortlichen Stellen in Verwaltung und Politik. Grimm überreichte symbolisch kleine Kräuterkästen mit Eberstädter Leckereien - ein herzliches Dankeschön an alle, die mitgewirkt hatten.
Projekt mit Vorbildcharakter
Auch Bürgermeister Dr. Julien Neubert blickte mit Stolz auf das Projekt zurück: »Wir können sehr stolz darauf sein, dass es gelungen ist, innerhalb von fünf Jahren rund 300 neue Betreuungsplätze zu schaffen. Die neue Kita in Eberstadt ist ein Leuchtturmprojekt - eine Investition in die Zukunft, die sich lohnt.« Mit insgesamt rund 3,3 Millionen Euro wurde ein moderner, lichtdurchfluteter Neubau realisiert, der mit nachhaltiger Technik, großzügigem Raumangebot und einer inklusiven pädagogischen Ausrichtung neue Maßstäbe setzt.
Dr. Rebecca Neuburger-Hees, Mitglied der Geschäftsführung der Lebenshilfe Gießen, hob die besondere Atmosphäre hervor: »Es ist hell, es ist warm, funktional, liebevoll - hier ist wirklich etwas sehr Gutes gelungen. Die Zusammenarbeit mit der Stadt war auf Augenhöhe, wertschätzend und zielgerichtet. Ich wünsche dem Team viel Freude, Lachen und viele gemeinsame Erfolge mit den Kindern und Familien.« Stefanie Muskau vom verantwortlichen Architektenbüro Seidel & Muskau zeigte sich ebenfalls beeindruckt vom Ergebnis: »Damit wir heute hier so schön vor diesem Gebäude stehen können, mussten viele Handwerker sehr viel und sehr fleißig arbeiten.« Sie ergänzte: »Wir haben die Bausubstanz des Altbaus geprüft und konnten das ursprüngliche Kita-Gebäude aus den 50er-Jahren erhalten. Bei der Gestaltung haben wir dann viel Wert darauf gelegt, dass die neuen Gebäudeteile gut mit dem Altbau harmonieren.« Auch die Ökologie stand im Fokus: Wo immer möglich, wurden auf dem Kita-Dach Fotovoltaik-Flächen installiert: »So ist das Gebäude in einem sehr guten und zeitgemäßen energetischen Zustand.«
Tradition und Aufbruch
Für Ortsvorsteher Klaus Biermann war es ein persönlicher Moment: Bereits als Kind besuchte er den Vorgängerbau am heutigen Standort. »Seit 1951 gab es im fortschrittlichen Eberstadt schon einen Kindergarten [...]. Aus unserem alten Kindergarten entstand etwas wunderbar Neues. Was sind das für tolle große Räume geworden und was für ein fantastisches Außengelände?« Besonders hob er das inklusive Konzept und die starke Einbindung in das Dorfleben hervor - mit Unterstützung etwa von Feuerwehr, Landfrauen, Lesepaten, örtlichen Vereinen und Ehrenamtlichen.
Am Nachmittag verwandelte sich das Kita-Gelände in ein fröhliches Fest-Areal. Nach einer Begrüßung durch das Kita-Team wurde feierlich die Namensgebung der Gruppen verkündet: Waschbären, Füchse, Dachse und Igel. Ebenfalls war die Namensgebung der Kita »Die Dorfstrolche« eine Gemeinschaftsentscheidung der Kinder, des Teams und der Eltern. Im Anschluss traten alle Kinder gemeinsam mit den Erzieherinnen auf und präsentierten ein liebevoll einstudiertes Programm.
Zauberer Massimo begeisterte mit Tricks, Jonglage und Kinderzauberei. Für die Verpflegung sorgten ein Foodtruck und ein Kuchenbuffet, betreut durch die Eberstädter Landfrauen, und kühle Getränke, deren Verkauf die Jugendfeuerwehr Eberstadt übernahm. Spiel- und Kreativstationen, eine Hüpfburg sowie die beliebte Bobbycar-Rennstrecke rundeten das Fest ab. Auch das pädagogische Team der Kita bot Mitmachaktionen an - von Bastelstation bis Bewegungsparcours. »Görlach Eis« kreierte sogar ein eigenes »Dorfstrolche-Eis«.
Ein lebendiger Ort für kleine Menschen
Die neue Kita bietet auf rund 660 Quadratmetern Platz für 87 Kinder. Neben drei bestehenden Gruppen wurde eine neue U3-Gruppe geschaffen. Insgesamt sind hier dreizehn pädagogische Fachkräfte sowie sechs weitere Beschäftigte tätig. Beheizt wird die Kita mittels Luftwärmepumpe, Fotovoltaik sorgt für Strom, und auch Regenwasser wird genutzt - ökologisch wie konzeptionell ein Vorzeigeprojekt für die Stadt.