Lena Ronthaler von der Martin-Buber-Schule in Gießen und Florian Wietschorke von der Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Lich sind beide als Sozialarbeiter über die AWO Hessen-Süd angestellt. Die Organisatoren ermöglichten Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderung drei unvergessliche Tage beim Klettern.
Das Projekt, das unter dem Motto »Gemeinschaft, Kooperation und über sich hinauswachsen« stand, förderte nicht nur die sportlichen Fähigkeiten der Teilnehmenden, sondern setzte auch ein starkes Zeichen für gelebte Inklusion.
Grenzen überwinden - gemeinsam stärker
In gemischten Gruppen stellten sich die Jugendlichen verschiedenen Herausforderungen an der Kletter- und Boulderwand. Mit gegenseitiger Hilfe und motivierenden Worten zeigten sie, wie wichtig Vertrauen und Zusammenhalt in einem Team sind. »Am Anfang hatte ich echt Angst, aber meine Partnerin hat mir Mut gemacht. Am Ende bin ich bis ganz nach oben gekommen!«, erzählte eine der Teilnehmerinnen stolz.
Das Ziel des Projekts war nicht nur, die Technik des Kletterns zu erlernen, sondern vor allem den Gedanken der Inklusion zu stärken. Gemeinsam Spaß am Klettern entwickeln, füreinander einstehen und sich gegenseitig unterstützen waren dabei wichtige Bausteine.
Kooperation im Fokus
»Es ist toll zu sehen, wie die Jugendlichen sich gegenseitig motivieren, respektieren und einander ganz unvoreingenommen begegnen. Diese Erfahrungen prägen sie weit über die Kletterhalle hinaus«, so Ronthaler und Wietschorke.
Neben den sportlichen Herausforderungen boten Reflexionsrunden die Gelegenheit, die gemachten Erfahrungen zu teilen. Viele Schüler und Schülerinnen gaben an, über ihre eigenen Grenzen hinausgewachsen zu sein - sei es durch die Höhe an der Kletterwand oder durch das Bouldern, bei dem man nicht gesichert ist.Das Projekt wurde mit Begeisterung angenommen und könnte ein Modell für weitere inklusive Projekte der Sozialarbeitskräfte sein.
Inklusiver Klettertreff
Alle Teilnehmenden möchten unbedingt wieder an so einem Projekt teilnehmen. Durch das Projekt haben einige der Teilnehmenden Interesse daran bekommen auch in ihrer Freizeit klettern zu gehen. Sie wollen beim inklusiven Klettertreff des DAV reinschnuppern und hoffen sich dort wiederzusehen. Der Klettertreff findet immer donnerstags von 18 bis 20 Uhr im DAV-Kletter- und Boulderzentrum in Gießen statt und kann ohne vorherige Anmeldung von Kindern und Erwachsenen mit und ohne Behinderung besucht werden. Finanziert wurde das Projekt durch die Jugendförderung des Landkreis Gießen. Am Ende waren sich alle einig: Klettern verbindet - und Inklusion bereichert.