29. Februar 2024, 13:00 Uhr

Butzbach

Gemeinsam für die Radregion Wetterau

Wie kann die Radinfrastruktur im Wetteraukreis weiter gestärkt werden? Darüber haben sich mehrere Vertreter von Verbänden und aus der Politik ausgetauscht.
29. Februar 2024, 13:00 Uhr
Austausch im Kreishaus (v.l.): Fachbereichsleiter Christian Sperling, Jochen Waiblinger, Theo Sorg, Rainer Maria Hohmann (alle ADFC), Kreisbeigeordneter Matthias Walther und Landrat Jan Weckler. Foto: Wetteraukreis

Gemeinsam sprachen Vertreter der Wetterauer Ortsverbände des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) mit Landrat Jan Weckler, Kreisbeigeordnetem Matthias Walther und Christian Sperling, Fachbereichsleiter Regionalentwicklung und Umwelt, über die künftige Rad-Planung.

Mit den Projekten in eigener Zuständigkeit komme der Wetteraukreis gut voran, bilanzierte Landrat Jan Weckler: »Wir haben mit dem Radverkehrsplan seit Jahren eine gute planerische Grundlage. Durch die Neuerstellung der Beschilderung unseres Radwegenetzes ist nun auch die Wegweisung wieder auf dem neuesten Stand.«

Wetteraukreis kommt gut voran

Mit bis zu 1,3 Millionen Euro unterstützt das Land Hessen den Wetteraukreis zudem dabei, zwei Nahmobilitätskoordinatoren einzustellen: Damit kann der Kreis die 25 kreisangehörigen Kommunen künftig bei der Verbesserung des Rad- und Fußverkehrs unterstützen - auch über die eigene Zuständigkeit hinaus.

Der Wetteraukreis hat nach 1993 und 2005 im Jahr 2019 zum dritten Mal den Radverkehrsplan für das Kreisgebiet fortgeschrieben. Er richtet sich mit Maßnahmenvorschlägen an die verschiedenen Baulastträger von Radwegebaumaßnahmen und die unterhaltungspflichtigen Behörden. Das sind im Wetteraukreis vor allem die 25 kreisangehörigen Kommunen, der Wetteraukreis selbst, das Land Hessen und die Bundesrepublik Deutschland. Ziel des Radverkehrsplans ist es, das kreisweite Radwegenetz für den Alltagsradverkehr attraktiver zu machen und die nachhaltige Fahrradnutzung für Strecken bis zu zehn Kilometern zu steigern. Zudem macht der Plan Vorschläge zur Priorisierung wichtiger Baumaßnahmen und zum Schließen von Netzlücken.

»Kurze Wetterau« stärker vermarkten

Im Austausch mit der Kreisspitze lobten die ADFC-Vertreter Rainer Maria Hohmann, Jochen Waiblinger und Theo Sorg den Radverkehrsplan ausdrücklich. Sie wünschen sich regelmäßige Updates zur Maßnahmenumsetzung - auch wenn der Wetteraukreis dies aufgrund der unterschiedlichen Zuständigkeiten von Kommunen, Kreis, Land und Bund nicht umfänglich anbieten kann.

Der ADFC regte zudem an, die Strecke der »Kurzen Wetterau« digital stärker zu vermarkten, um Alltagsfahrer und insbesondere Pendler anzusprechen, die auf das Rad umsteigen wollen.

Für den geplanten Radschnellweg von Butzbach bis Frankfurt wurde Ende 2023 eine Machbarkeitsstudie veröffentlicht. Das aus Sicht des ADFC positive Ergebnis: Der Bau des sogenannten FRM6 lohne sich. Die Studie untersuchte unter anderem verschiedene Trassenverläufe, die erwartete Auslastung sowie die mögliche Qualität des Weges. »Wir begrüßen den Schritt zur Umsetzung eines Radschnellweges aus der nördlichen Wetterau nach Frankfurt, sehen jedoch noch Luft nach oben in der Umsetzung«, so die ADFC-Vertreter.

Verbesserungsvorschläge für den FRM6

Das in den Qualitätsstandards des Landes vorgegebene Niveau sei bei der gegenwärtigen Planung des FRM6 noch nicht erreicht. In zahlreichen Abschnitten - wie in Wöllstadt oder Bad Vilbel - gebe es Schwachstellen in der Planung. »Die Notwendigkeit der Verbesserungen wurde bereits vom ADFC öffentlichkeitswirksam zusammengefasst. Die gemeinsame Arbeitsgruppe der ADFC Ortsgruppen Bad Vilbel/Karben, Frankfurt und Friedberg/Bad Nauheim wird das Thema weiterverfolgen und die konkreten Verbesserungsvorschläge mit den zuständigen Städten und Gemeinden aufnehmen«, so Hohmann, Waiblinger und Sorg.

ADFC und Wetteraukreis wollen auch künftig im regelmäßigen Austausch bleiben, um die Sorgen und Nöte insbesondere der Alltagsradler auch auf Fachbereichsebene weiterzugeben. Landrat Weckler und Mobilitätsdezernent Matthias Walther begrüßten den Austausch und betonten: »Der Wetteraukreis wird auch weiterhin dabei unterstützen und daran arbeiten, den Alltagsradverkehr zu stärken.«

0
Kommentare | Kommentieren