02. November 2022, 13:00 Uhr

Buseck

Gelebte und gefährdete Demokratie

44 Schülerinnen und Schüler aus fünf europäischen Ländern setzten sich in einer Projektwoche an der Gesamtschule in Buseck mit der Demokratie auseinander.
02. November 2022, 13:00 Uhr
In Frankfurt unternahm die internationale Gruppe einen Abstecher ins Filmmuseum und zum Geldmuseum der Bundesbank. Foto: privat

Ist unsere Demokratie gefährdet? Bedrohen Kräfte die freiheitlich-demokratische Zukunft in ganz Europa? Was kann man tun, um sich dieser Entwicklung entgegenzustellen? Mit diesen Fragen beschäftigten sich 44 Schülerinnen und Schüler aus fünf europäischen Ländern mit ihren Lehrkräften eine Woche lang an der IGS Busecker Tal. »Gerade im Hinblick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und den Sieg der ultrarechten Parteien in Italien unter Führung der rechtsnationalen Giorgia Meloni wird deutlich, wie aktuell diese Thematik gerade ist«, erläuterte Torsten Piske, Koordinator dieses Erasmus+-Projekts an der Schule, das Thema.

Unterschiedliche Blickwinkel

Unter dem Projekttitel »Digital Director« erstellten Schüler und Schülerinnen aus Kroatien, Deutschland, Rumänien, Spanien und der Türkei Videos, die die »Gefährdung der Demokratie« zum Thema hatten. Unterschiedliche Blickwinkel ermöglichten eine Vielzahl von Herangehensweisen. Die einen bezogen sich auf die totalitäre Vergangenheit des sozialistischen Systems im ehemaligen Jugoslawien, andere präsentierten eine Klassenraumszene, in der gezeigt wurde, was ein klar nicht-demokratisches Vorgehen ist.

Wieder andere verwiesen auf die Arten der Einflussnahme autokratischer Staaten wie Russland oder China, die besonders über die sozialen Medien und verschiedene Arten der Propaganda versuchten, Menschen zu manipulieren und Demokratie zu destabilisieren. Diese Filme wurden vorgestellt und diskutiert. So erhielten alle Teilnehmenden auch einen Einblick in die Gedanken und Befürchtungen der Jugendlichen anderer Länder, wobei viele Gemeinsamkeiten festgestellt wurden.

Ausflüge nach Marburg und Frankfurt

Für die 23 internationalen Gastschüler und -schülerinnen sowie ihre 21 deutschen Gastgeber und Gastgeberinnen gab es aber auch ein Ausflugsprogramm mit Stadtführung und Badespaß in Marburg sowie einer Fahrt nach Frankfurt mit Besuch des Filmmuseums und des Geldmuseums der Bundesbank.

In Buseck diskutierten die Schüler und Schülerinnen mit Bürgermeister Michael Ranft über Lokalpolitik und die Möglichkeiten gelebter Demokratie in der Gemeinde. Ein Workshop zum Thema »Gefahren für die Demokratie« an der Justus-Liebig-Universität vermittelte den akademischen Aspekt dieses Projekts und brachte den Jugendlichen mit einem Besuch des Mathematikums auch die Stadt Gießen näher. Abendliche Treffen mit den internationalen Altersgenossen und -genossinnen rundete die Projektwoche ab.

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