»Es ist ein besonderes Fest. 35 Jahre - das ist ein Grund zur Freude. GAiN ist ein wirksames und vor allem ein mitmenschliches Hilfswerk mit einer Ausstrahlung riesenweit. Eine Ausstrahlung in die Stadt, aber auch über die Stadt in die ganze Welt hinaus. Ich bin stolz darauf, dass ein solches Werk so tief hier in Gießen verwurzelt ist und sich so viele Bürger dieser Stadt hier engagieren«, gratulierte Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher dem Mitmachhilfswerk zum Geburtstag und gelungenen Sommerfest. Trotz der Hitze waren zahlreiche Besucher und Besucherinnen gekommen, um sich auf dem Gelände zwischen Siemensstraße und Heegstrauchweg einmal umzuschauen, um das Global Aid Network (GAiN) als lokales und internationales Mitmachhilfswerk besser kennenzulernen.
Dazu gab es Führungen durch das Hilfsgüterlager, eine interaktive GAiN-Ausstellung und die Gelegenheit, mit ehren- und hauptamtlichen GAiN-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen. Zudem hatte auch der Secondhandstore geöffnet.
»Menschen sind das Ziel unserer Arbeit«
Klaus Dewald, Gründer und Leiter von GAiN, sagte zur Begrüßung: »Mitmachen ist ein Herzstück unserer Arbeit, denn nicht das Projekt, sondern die Menschen sind das Ziel unserer Arbeit. Wenn wir Menschen beteiligen, werden sie dadurch verändert.« Logistikleiter Kyrill Schmidt führte durch das kurzweilige Bühnenprogramm und erläuterte, dass GAiN mit seinen 2.000 Mitmachenden, die weltweit die humanitäre Arbeit des Hilfswerks leisten, ihre Zeit schenken und Kraft, Ideen und Expertise einbringen.
Hoffnung für die Zukunft gewinnen
GAiN leiste Katastrophenhilfe, langfristige Nothilfe und Hilfe zur Selbsthilfe und trage dazu bei, dass die Ärmsten und Benachteiligten der Welt, die sich nicht selbst helfen können, eine neue Perspektive für ihr Leben und Hoffnung für ihre Zukunft gewinnen.
Sichtlich begeistert zeigte sich Becher von all den Menschen, die sich hier einbringen, und sich von Gießen aus einsetzen »für eine Welt, in der Mitmenschlichkeit, Bereitschaft und Nächstenliebe keine leeren Worte sind«.
1990 hatte alles durch eine Gruppe Studierender begonnen. »Sie alle verkörpern, was GAiN so besonders macht: Jeder kann etwas. Es wird angepackt und gemeinsam gestaltet. Und dabei verändert sich nicht nur das Leben der Menschen, die Hilfe erhalten, sondern oft auch das derer, die helfen«, lobte Becher: »Wir alle brauchen Menschen, die in Not anpacken und anderen Menschen helfen, die zuhören und die da sind. So wird gelebter Glaube sichtbar in Kisten voller Hilfsgüter, in Händen, die sortieren und packen, in offenen Herzen, die sich nicht abfinden wollen mit dem Leid der Welt. Wir haben das 2022 besonders eindrucksvoll erlebt. Nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine, da war GAiN oft erste Anlaufstelle. Engagement wird hier zu einer Antwort auf Fragen, die uns die Welt stellt.«
Mit einem Hinweis auf das aus dem Talmut stammende Motto von GAiN »Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt« schloss Becher sein Grußwort mit der Bitte, dass dieses Motto »auch in Zukunft viele Menschen inspirieren möchte, sich auf den Weg zu machen. Dieses Motto ist eine starke Wahrheit, ein Hoffnungszeichen in einer oft so verletzlichen Welt«.
Eine Frau der ersten Stunde stand mit Claudia Dewald, die auch als Frau hinter der Kamera bei GAiN gilt und für die Aufnahmen in Prospekten, Flyern und auf der Homepage verantwortlich ist und die Arbeit des Mitmachhilfswerkes dokumentiert, in einem Interview Rede und Antwort.
Ehrenamt im Mittelpunkt
In den Mittelpunkt des Sommerfestes wurde neben dem 35. Geburtstag vor allem das Ehrenamt gestellt, denn das macht GAiN zu dem, was es ist - ein humanitäres Mitmachhilfswerk.