28. Juli 2023, 13:00 Uhr

Butzbach

Fluglehrer verhindert Katastrophe

Ein Waldbrand auf einem ehemaligem militärischen Übungsplatz bei Butzbach hatte für Aufregung gesorgt. Schlimmeres konnte dank zufälliger Luftaufklärung verhindert werden.
28. Juli 2023, 13:00 Uhr
Thor Erben entdeckte den Brand vom Flugzeug aus und verständigte sofort die Feuerwehr. Außerdem konnte er wichtige Informationen liefern und vor Ort helfen - ein Glücksfall, der eine größere Katastrophe verhindern konnte. Foto: Feuerwehr Butzbach

Als Segelfluglehrer Thor Erben vom Butzbacher Aero-Club einen Übungsflug mit einem Schüler machte, sah er den Brand und funkte die Beobachtung direkt weiter. Die Rettungskette wurde in Gang gesetzt.

Auf der Erde angekommen, setzte sich Erben in das Flugplatzgefährt, ein Golfcart, und fuhr zum Waldeingang, wo er auf den Einsatzleiter vom Dienst der Feuerwehr wartete. Die beiden fuhren daraufhin zur Einsatzstelle. Erben konnte alle wichtigen Angaben zum Feuer machen, zu den befahrbaren Wegen und nannte die exakten Koordinaten des Einsatzgebiets.

Waldbrand vom Flugzeug aus entdeckt

Auch den weiter eintreffenden Kräften bot er unkompliziert und selbstverständlich Hilfe an. Bevor klar wurde, dass es sich um munitionsbelastetes Gebiet handelt, fuhr der Einsatzleiter an den Brandherd zur besseren Lageerkundung. Auch das Team Puma unterstützte er tatkräftig mit seinem Golfcart, und so konnten erste Aufnahmen zur Dokumentation gefertigt werden.

Nachdem klar wurde, dass man einen Sicherheitsradius von dreidimensional 1.000 Metern einzuhalten hatte, bot der Fluglehrer wiederum selbstverständlich den Platz am Segelflugplatz für die Einsatzfahrzeuge, speziell ELW 1 und 2, an. Auch die Räumlichkeiten und Strom stellte er zur Verfügung.

Für die Feuerwehr war Thor Erben ein Glücksfall, denn so gab es wichtige Informationen wie Koordinaten, Wind und Windrichtung direkt aus fachmännischer Hand, und zum anderen wurde durch ihn und den Aero-Club ein Platz für die Einsatzleitung gefunden, von dem aus sie den Einsatz koordinieren konnte.

»Für die selbstverständliche und bereitwillige Hilfe bedanken sich die Mitglieder der Feuerwehr der Stadt Butzbach sehr herzlich. Vielen Dank für alles!«, so die Einsatzkräfte.

Zu Spitzenzeiten waren rund 400 Einsatzkräfte mit 50 Fahrzeugen, darunter auch ein Löschpanzer, im Einsatz. Zudem waren 150 Feuerwehrleute mit den Nachlöscharbeiten beschäftigt, die lange andauerten. Immer wieder tauchten neue Glutnester auf. Die betroffene Region wurde als Gefahrenbereich eingestuft, der wegen Munitionsrückständen vom Übungsplatz nicht betreten werden durfte. Explosionen im Einsatzgebiet konnten nicht ausgeschlossen werden; mittlerweile gab es aber Entwarnung.

Die Wetterauer Kriminalpolizei ermittelt in diesem Fall auch wegen des Verdachts der Brandstiftung, da sich die Flammen nahezu zeitgleich von mehreren Stellen aus ausgebreitet haben.

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