Nach zweijähriger Pause zeigte sich Michael Klier, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Gießen, begeistert, wieder einmal eine solch große Personenzahl zu einem Feuerwehrfest begrüßen zu können. Nach einer halbstündigen Kundgebung zum Start, gab es einen Festzug durch die geschmückten Straßen des Ortes.

Ehrenamt unverzichtbar

»Moderne technische Ausstattung und Feuerwehrhäuser auf dem aktuellen Stand der Technik sind sehr wichtig. Aber ohne eine intakte Kameradschaft ist das ehrenamtliche Feuerwehrwesen nur schwer vorstellbar«, so Klier in seiner Ansprache.

Er dankte außerdem Nieder-Bessingens Wehrführer und Vorsitzendem Dierk Keil und seinem Team. Dann warf er auch schon einen Blick voraus auf den 11. September, wenn in Muschenheim der Tag der Feuerwehrmusik ansteht, und auf den 74. Kreisfeuerwehrtag am 21. Oktober 2023 in Grünberg.

Bekenntnis zur Tradition

»Allen Kameradinnen und Kameraden, die hier zusammenkommen, wünsche ich eine gute Zeit und danke herzlich für ihren Einsatz. Bleiben Sie weiterhin so hilfsbereit und gut aufgestellt«, rief Landrätin Anita Schneider den Feuerwehrleuten zu. An der Tradition des Kreisfeuerwehrtags sollte nicht - wie in anderen Landkreisen geschehen - gerüttelt werden. Es gehe vor allem darum zu zeigen, wie stark die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr ist.

Starke Wettkampfgruppe

»Es ist ein besonderes Ehrenamt. Und dieser Kreisfeuerwehrtag ist nicht nur eine Tradition, sondern eine absolut notwendige Tradition. Es steckt viel organisatorische Arbeit darin«, hob die Landrätin hervor. Dabei lobte sie gleich noch die erfolgreiche Wettkampfgruppe, »die zu den besten in Deutschland« zählt.

Lichs Bürgermeister Dr. Julien Neubert erinnerte an die Anfänge der Ortsteilfeuerwehr: »Als im Januar des Jahres 1897 die Freiwillige Feuerwehr Nieder-Bessingen gegründet wurde, war die Welt eine völlig andere als unsere heutige. Gerade einmal rund 320 Menschen lebten zu dieser Zeit in Nieder-Bessingen. Der Monatsbeitrag für die Feuerwehr betrug seinerzeit zehn Pfennige und das Eintrittsgeld belief sich auf eine Mark - selbst damals überschaubare Beträge.«

Im Wandel der Zeit

»Wenn die Feuerwehr ausrückte, dann weil es irgendwo brannte. 125 Jahre später macht alleine die Einsatzstatistik der Freiwilligen Feuerwehr Nieder-Bessingen deutlich, dass viel, viel passiert ist seit jener Gründungsversammlung«, so Dr. Neubert weiter.