26. Dezember 2020, 13:00 Uhr

Amöneburg

»Erzählende Häuser« beliebt

Das Projekt »Amöneburger Häuser erzählen« findet seine Fortsetzung.
26. Dezember 2020, 13:00 Uhr
An den Häusern wurden Emaille-Schilder mit QR-Codes und Infokästen angebracht. Foto: privat

Die zunächst 13 Häuser in der Kernstadt, die seit Ende 2019 über eine sogenannte Audio-Tour ihre Geschichte und die eine oder andere Anekdote erzählen, waren nur der Anfang eines langfristigen Projekts des Vereins »Amöneburg 13Hundert«.

Kürzlich wurde »Amöneburger Häuser erzählen II« fertiggestellt und für das Publikum freigegeben. In den Stadtteilen Erfurtshausen, Mardorf, Roßdorf und Rüdigheim sind weitere 13 historisch interessante Häuser mit einem Emaille-Schild mit QR-Code versehen worden. Diesen fotografiert man mit neueren Smartphones einfach ab, eventuell ist eine spezielle App dafür notwendig - ein QR-Code-Leser. Dann hört man beim Betrachten der Häuser viele interessante Details und Geschichten.

»Wir vom Verein ›Amöneburg 13Hundert‹ haben mit diesem Nachhaltigkeitsprojekt etwas Bleibendes geschaffen, das Amöneburg für Besucher noch interessanter macht, das mit moderner Technik umgesetzt wurde und im Laufe der Jahre beliebig erweiterbar ist«, sagt Elisabeth Schmitt-Nau, die Initiatorin und Organisatorin des Projekts.

Allerlei Geschichten mit lokalem Bezug

Wer weiß zum Beispiel, was ein »Lustbarkeitsverbot« ist und was es mit dem »Erfurtshäuser Kirmesacker« auf sich hatte? Dass der Mardorfer Nachtwächter in der Gaststätte Rab schon mal zu tief ins Glas geschaut hat? Oder dass Napoleon auf dem Rückzug vom Russland-Feldzug in Roßdorf vorbeikam und dort eine Nacht verbrachte? Oder wie interessante Dorfnamen zustande kamen?

Große und alte Herrenhöfe, Bauernhäuser und auch ein Handwerkerhäuschen erzählen kurzweilig in wenigen Minuten ihre Geschichte. Das Besondere an den Häusern in den Stadtteilen ist, dass Teile der von Achim Bendel, einem ehemaligen Redakteur des hessischen Rundfunks, gesprochenen Texte von Dorfbewohnern im jeweiligen »Platt«, also Dorf-Dialekt, ergänzt wurden. Dadurch wird der unterschiedliche Zungenschlag der nur wenige Kilometer entfernten Stadtteile deutlich.

Häuser auch auf der Homepage

Wer nicht die Gelegenheit hat, sich die Geschichten vor Ort anzuhören und die Häuser im Original anzuschauen, kann das über die Homepage www.amöneburger-häuser.de bequem zu Hause vor dem PC machen, wo auch ein Flyer mit Karten zur Orientierung heruntergeladen werden kann. Aber der Besuch in der Kernstadt und den Stadtteilen und ein kurzweiliger Spaziergang von Haus zu Haus ist natürlich viel interessanter - eine schöne Idee für einen Ausflug, besonders in Corona-Zeiten.

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