23. Juli 2024, 13:00 Uhr

Marburg

Erster Kreisbeigeordneter Marian Zachow hört auf

Marian Zachow verlässt nach zehnjähriger Amtszeit zum 30. November den Landkreis Marburg-Biedenkopf.
23. Juli 2024, 13:00 Uhr
Marian Zachow, seit 2014 erster Kreisbeigeordneter in Marburg-Biedenkopf, verlässt den Kreis zum 30. November und wechselt in den Vorstand eines Sozialunternehmens in Nordrhein-Westfalen. Foto: Landkreis

Marian Zachow wird hauptamtlicher Vorstand bei der Diakonischen Stiftung Wittekindshof. Das Sozialunternehmen hat seinen Sitz im ostwestfälischen Bad Oeynhausen. Die Stiftung ist einer der großen Träger in der Eingliederungshilfe. Der studierte Theologe Zachow ist seit 2014 hauptamtlich erster Beigeordneter des Landkreises Marburg-Biedenkopf.

Dritte Amtszeit stand nie zur Debatte

»Ich war und bin gerne erster Kreisbeigeordneter und fühle mich sehr wohl hier. Aber für mich war klar, dass ich keine dritte Amtszeit anstrebe. Nach zehn Jahren sind neuer Schwung und neue Ideen für so ein Amt gut - und ich habe persönlich auch noch mal Lust auf neue Herausforderungen«, erklärte Marian Zachow. Dass es nun bereits eineinhalb Jahre vor dem offiziellen Ende der Amtszeit zum Wechsel komme, habe sich eher zufällig ergeben. »Nach genau zehn Jahren Amtszeit sind viele Themen und Projekte auf den Weg gebracht oder auch abgeschlossen worden, sodass es auch ein günstiger Zeitpunkt ist«, sagt der 45-Jährige.

Zurück zu den Wurzeln und der Familie

Ihn reize der Wechsel in eines der großen deutschen Sozialunternehmen, das sich der Inklusion verschrieben hat. »Als hauptamtlicher Vorstand und deren Sprecher verbinden sich zudem zwei Handlungsfelder, die mir sehr am Herzen liegen: strategisches, unternehmerisches und politisches Management in der Unternehmensleitung sowie auch theologisches und geistliches Wirken. Insofern komme ich zurück zu meinen Wurzeln als Pfarrer und Theologe«, sagte Zachow.

Hinzu kommt auch ein privater Aspekt: Seine Frau ist seit drei Jahren Professorin in Bielefeld und die damit verbundene Pendelei von Stadtallendorf nach Ostwestfalen sei laut Zachow für die Familie immer mit erheblichen Belastungen verbunden. »Die neue Aufgabe ermöglicht es uns, hier die stressige Pendelei hinter uns zu lassen und einen Wohnsitz etwa in der Mitte zwischen Bielefeld und Bad Oeynhausen zu finden«, so Zachow.

Der 45-Jährige wurde erstmals vom Kreistag im Juni 2014 als erster Kreisbeigeordneter gewählt und im Februar 2020 wiedergewählt. Zachow ist zuständiger Dezernent für die Fachbereiche Schule und Gebäudemanagement, Haus der Bildung, Integration und Arbeit sowie Mobilität und Verkehrsinfrastruktur mit dem regionalen Nahverkehrsverband und für das Büro für Innovation und Qualifizierung sowie für die Denkmalagentur.

Anerkennung für Leistungen

Landrat Jens Womelsdorf bedauert die Entscheidung Zachows, den er als verlässlichen Partner und Copiloten bezeichnet. »Marian Zachow hat insbesondere während der Zeit der schweren Erkrankung von Kirsten Fründt und nach deren Tod bis zur Neuwahl die Geschicke des Landkreises und die Kreisverwaltung zuverlässig und mit großer Besonnenheit gelenkt und geleitet. Dafür gebührt ihm Dank und Anerkennung! Auch das Modell Marburg-Biedenkopf bei der Unterbringung und Betreuung geflüchteter Menschen, das übrigens bundesweit Beachtung und Anerkennung erfährt, trägt unverwechselbar die Handschrift von Marian Zachow«, unterstrich der Landrat. Er verwies auch auf die Weiterentwicklung des Nahverkehrs in Marburg-Biedenkopf und die Schulinfrastruktur, die Zachow mit großer Leidenschaft vorangetrieben habe.

0
Kommentare | Kommentieren