24. April 2023, 13:00 Uhr

Marburg

Einsatzerfahrung für den Ernstfall gesammelt

19 angehende Notfallsanitäterinnen und -sanitäter absolvierten die Abschlussübung in ihrer Ausbildung und sind somit gerüstet für den Ernstfall.
24. April 2023, 13:00 Uhr
In einem Basaltbruch fand eine der Übungen für die Notfallsanitätskräfte statt. Foto: RDMH

Die Abschlussübung wurde gemeinsam vom Bildungszentrum des DRK-Rettungsdienstes Mittelhessen, dem DRK-Kreisverband Frankenberg und der Johanniter-Regionalverband Mittelhessen durchgeführt. Die Auszubildenden der drei beteiligten Rettungsdienste schließen im Sommer die dreijährige Notfallsanitätsausbildung ab. Ziel des Übungstages war es deshalb, Einsatzerfahrung für größere Schadensereignisse zu sammeln. Durch die große Zahl von Betroffenen und Hilfskräften machen solche Einsätze komplexe Arbeitsabläufe erforderlich. Dies wurde in geschütztem Rahmen trainiert und abschließend ausgewertet.

Verkehrsunfall im Basaltbruch simuliert

Im ersten Szenario erwartete die Übungsbeteiligten ein Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen. Auf dem Werksgelände eines Basaltbruchs war ein Mitarbeiter der Firma mit seinem Muldenkipper nach der Nachtschicht unterwegs. Zeitgleich fand auf dem Gelände ein illegales Autorennen statt. Als der Muldenkipper rückwärts setzte, fuhr einer der Pkw direkt auf, zwei weitere Fahrzeuge verunfallten beim Ausweichversuch. Mehrere Personen, teils mit schwersten Verletzungen mussten versorgt, weitere Betroffene und Zeugen des Unfalls betreut werden.

In der Gesamtschule Ebsdorfergrund fand das zweite Szenario des Übungstages statt. Durch einen Kurzschluss im Elektroverteilraum war ein Schadfeuer entstanden, das sich zunächst unbemerkt ausbreiten konnte. Erst als der Rauch im kompletten Gebäude verteilt war, wurden Feuerwehr und Rettungsdienst alarmiert. Mehrere Schülerinnen und Schüler, der Hausmeister sowie Lehrkräfte und Handwerker gehörten zu den Verletzten. In beiden Szenarien konnte zudem die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr trainiert werden.

Hoher Stressfaktor

Große Schadenslagen sind zum Glück selten. Umso wichtiger war dieser Übungstag für das Sammeln von Praxiserfahrung. Die Szenarien bringen einen hohen Stressfaktor mit sich, der alle Teilnehmenden stark fordert. Im Anschluss an jeden Übungsdurchlauf fand eine Auswertung statt. Den Verlauf hatten mehrere Dokumentatoren protokolliert. Zusammen mit der Übungsleitung gaben sie den Beteiligten detaillierte Rückmeldungen und Hinweise.

Viele Personen und genaue Planung erforderlich

»Unsere Auszubildenden haben sich insgesamt sehr gut geschlagen. Wir erhalten immer wieder die Rückmeldung der Azubis, wie wichtig diese zusätzliche Praxiserfahrung als Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen ist«, bilanzierte Christoph Tögel, stellvertretender Schulleiter des RDMH-Bildungszentrums.

Um eine solche Übung realisieren zu können, sind viele Personen und eine genaue Planung notwendig. »Wir bedanken uns sehr für die tolle Zusammenarbeit mit allen Beteiligten der Feuerwehr Ebsdorf, des Landkreises Marburg-Biedenkopf, der JUH und des DRK Frankenbergs, des DRK-Kreisverbands Marburg-Gießen sowie bei den Patientenmimen. Sie alle haben dazu beigetragen, dass eine Übung in diesem Umfang überhaupt durchgeführt werden konnte«, erklärte Julian Wiggelinghoff, Übungsleiter des DRK-Bildungszentrums in Marburg.

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