Allerdings gibt es die Wohnungen unter einer besonderen Voraussetzung für künftige Bewohner und Bewohnerinnen.
In Anwesenheit von Hessens Wissenschaftsministerin Angela Dorn und Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir wurde symbolisch die Schaufel geschwungen für das neue Studierendenwohnheim in Gießen.
In den kommenden beiden Jahren wird auf dem ehemaligen Sportplatz zwischen Bernhard-Itzel-Straße und Carl-Franz-Straße ein Zuhause für 351 Studierende der Justus-Liebig-Universität (JLU) und der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) entstehen.
31 Millionen Euro teuer
Das Besondere: Die hochwertige Wohnanlage wird autofrei sein und steht unter dem Motto Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Autos spielen auf dem Gelände keine Rolle. Die Kosten für den Bau liegen bei 31 Millionen Euro, wovon 16,6 Millionen Euro durch das Land gefördert werden.
Ralf Stobbe, Geschäftsführer des Studentenwerks Gießen, dankte Wissenschaftsministerin Angela Dorn und Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir explizit für die Unterstützung bei diesem Bauvorhaben, das durch die Übertragung der Liegenschaft Bernhard-Itzel-Straße 5 im Erbbaurecht durch das Land sowie durch eine verbesserte Wohnheimförderung in Hessen überhaupt erst möglich geworden war. Dem Ziel, zehn Prozent der Studierenden in Gießen einen Wohnheimplatz anbieten zu können, werde man mit dem Neubau wieder ein bisschen näher kommen. »Den ersten Tag nach unserem 100-jährigen Gründungsjubiläum kann man wohl kaum schöner begehen, als mit dem greifbaren Ziel vor Augen, mehr studentischen nachhaltigen Wohnraum zu schaffen«, so Stobbe erfreut.
Nachhaltiger Nutzen
Gießens Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz sprach über die Perspektiven, die durch den Neubau eröffnet werden: »Dieses neue Studierendenwohnheim kann als Ideengeber für unsere weitere Entwicklung und als Westside-Story Gießen dazu beitragen, dass viele Menschen erkennen, dass Nachhaltigkeit, soziale Sicherung und gute Lebensqualität keine rivalisierenden Gegensatzpaare sind, sondern untrennbar zusammengehören.«
Um das in einer Sackgasse und daher verkehrsarm gelegene Wohnheim reibungslos autofrei zu betreiben, werden 351 Innenfahrradstellplätze, zwei überdachte Fahrradreparaturstationen, eine Ladestation für E-Bikes, ein Parkplatz für Lastenräder und nur fünf Pkw-Stellplätze für Besuch und auf ein Auto angewiesene Studierende mit Handicap entstehen. Zudem ist eine gute Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel gegeben, eine Carsharing-Station befindet sich in unmittelbarer Nähe. Wer hier einzieht, bekennt sich mit Unterzeichnung des Mietvertrags aktiv zur Autofreiheit am Standort.
Foyer als Herz der Anlage
Dank der kompakten Bauweise und der optimalen Nutzung der Vorgaben des Bebauungsplans, kann bei gleichzeitig minimal überbauter Fläche eine möglichst hohe Anzahl an Wohnheimplätzen geschaffen werden. Die kaum vorhandenen Parkplätze sorgen zusätzlich dafür, dass nur so wenig Fläche wie möglich versiegelt werden muss. Mit einer ansprechenden Foyer-Zone als Herzstück der Wohnanlage sollen das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner und der Gemeinschaftsgedanke der hier wohnenden Studierenden maßgeblich gefördert werden.
Miete liegt bei 340 Euro
Studierende haben im Wohnheim die Wahl zwischen Einzelapartments, Plätzen in Vierer-Wohngemeinschaften und barrierefreien Zimmern, die alle vollmöbliert vermietet werden. Die Warmmiete inklusive Internetanschluss wird je nach Apartment- und WG-Zimmergröße zwischen 336 und 342 Euro betragen.