Leicht könnte es mit einem Modellboot oder einer italienischen Schwimmhilfe verwechselt werden, wenn da nicht die gut sichtbare Technik in der Mitte wäre. Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich stellte das »Boot« bei einer kleinen Taufzeremonie auf den Namen »Wellenreiter« in Dienst. Offiziell heißt das schwimmende Messgerät »SonTek RS5«.

Aber schon der Vorgänger war in »Lahnperle« umbenannt worden. Die Aufgabe von beiden ist letztlich dieselbe: Mittels Technik messen sie an 27 Standorten in Mittelhessen den Abfluss ausgewählter Gewässer.

Die technische Präzision mache den Unterschied, erläutert Sören Waldeck, technischer Beamter im Bereich Hochwasserschutz. An der Unterseite des Messgerätes ist ein Wandler montiert, der Ultraschallsignale ins Wasser abgibt. Der Schall wird von Partikeln im Wasser reflektiert und in seiner Frequenz verschoben. Diese Verschiebung nutzt das Messgerät, um die Geschwindigkeit des Partikels, das mit dem Wasser transportiert wird, auszuwerten.

Während der Fahrt an der sicheren Leine über das Gewässer wird neben den Fließgeschwindigkeiten auch die Fläche des vom Wasser durchströmten Querschnitts ermittelt. Aus diesen beiden Informationen errechnet eine Software dann den Abfluss im Gewässer. Neben den Wasserständen sind auch Informationen über die Abflussmenge in den Gewässern in drei Fällen erforderlich: für wasserrechtliche Entscheidungen, die Vorhersage von Hochwasserlagen und die Steuerung der Talsperren.

Auf der Facebook-Seite des Regierungspräsidiums fand ein öffentlicher Namenswettbewerb für das Messgerät statt. Für ihren Vorschlag »Wellenreiter« bekam Margit Bosse die meisten Stimmen und setzte sich damit gegen die anderen drei Finalnamen »Aquasurfer«, »Hydro« und »Wasserläufer« durch.

»Ab jetzt ist der Wellenreiter ganz offiziell für Mittelhessen in unserem Regierungsbezirk unterwegs«, sagte Regierungspräsident Ullrich, nachdem Abteilungsleiterin Karin Ohm-Winter den Schriftzug platziert hatte.