Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GeWoBau und die Stadt Marburg selbst haben diesen Ansatz zusammen mit sozialen Einrichtungen und Engagierten in Marburg aufgenommen. Ein Vinzi-Dorf besteht aus Kleinsthäusern für obdachlose Männer. Das Vinzi-Dorf Marburg soll Realität werden - mit möglichst breiter Unterstützung. »Die Unterstützung bei Obdach- und Wohnungslosigkeit hat einen hohen Stellenwert in Marburg«, sagt Oberbürgermeister und Stadtplanungsdezernent Dr. Thomas Spies. »Wir wollen eine Perspektive für zehn von Obdachlosigkeit betroffene Männer schaffen, neben anderen Angeboten für Frauen und Familien. Das Vinzi-Dorf Marburg ist für Menschen da, wenn es keine andere Perspektive gibt.«
Teil der Stadt der Zukunft
Die Idee des Vinzi-Dorfs stammt vom Architekten Alexander Hagner, der im Rahmen der Zukunftsreihe »Marburg800-weiter denken« seinen Ansatz einer »Architektur für Obdachlose« vorstellte. Zum 800. Geburtstag widmet sich die Stadt unter dem Motto »Marburg erfinden« den urbanen Zukunftsfragen.
Das Konzept dahinter
Hagners Idee wurde in Wien und Graz mit der Vinzenzgemeinschaft (Vinzi-Werke) als Träger und Namensgeber umgesetzt. Dabei erhält jeder Bewohner sein eigenes kleines Haus mit grundlegender Möblierung und sanitärer Ausstattung. Zudem gibt es ein Verwaltungs- und Versorgungsgebäude als zentralen Treffpunkt.
Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GeWoBau Marburg-Lahn plant den Bau der kleinen Häuser. Die Unterbringung und Betreuung der obdachlosen Menschen wird durch die Stadt erfolgen. Bei der Planung und Umsetzung des Vinzi-Dorfs Marburg werden die Betroffenen mit ihren Wünschen und Bedürfnissen ebenso wie die Marburger Stadtgesellschaft einbezogen.
Freiwillige Beteiligung
Der neue Projektbeirat lädt dazu ein, dem Engagement-Bündnis für ein Vinzi-Dorf Marburg beizutreten. So ist es möglich, für das Projekt einzustehen oder in Gesprächen mit Freunden oder Nachbarn für die Idee zu werben.
Engagierte können aber auch beim Bau der kleinen Häuser oder beim Anlegen eines Gartens helfen. Auch später können Marburger, die sich längerfristig einbringen möchten, mitwirken, zum Beispiel bei der Nachbarschaftsarbeit oder durch Angebote im Bereich Kochen oder Bewegung.
Alle Formen des Engagements sind willkommen. Interessierte werden zu der Frage beraten, wie sie am besten mitmachen können. Wer Teil des Engagementbündnisses für ein Vinzi-Dorf sein möchte, kann sich unter www.marburgmachtmit.de melden.
Infos und Kontakt
Weitere Informationen zu dem Projekt gibt es unter www.gewobau-marburg.de oder bei der Stadt (Sozialplanerin Monique Meier) unter 06421 2011933 und monique.meier@marburg-stadt.de. Informationen zum Engagementbündnis gibt es über den Fachdienst Bürgerbeteiligung (Carina Bangert) unter 06421 2011002 oder carina-bangert@marburg-stadt.de.
