Die Veranstaltung war ein »Doppelpack« aus Spatenstich und Grundsteinlegung, denn erste Erdarbeiten haben bereits stattgefunden, und die Zeit drängt: Bereits im Frühjahr 2026 sollen die ersten Bewohner einziehen. In der Einrichtung in dem beliebten Marburger Ortsteil werden auf rund 6.000 Quadratmetern verschiedene individuelle Pflegeleistungen angeboten. So wird es neben 52 Langzeit-Pflegeplätzen auch 16 Plätze für außerklinische Intensivpflege geben. In einem separaten Gebäude entstehen 13 barrierefreie Seniorenwohnungen für betreutes Wohnen.
Ebenfalls seinen Platz findet ein Stützpunkt des ambulanten Pflegedienstes »Rotkreuzschwestern mobil«. Ein Quartiersmanager soll sich um die Vernetzung der Anlage mit dem Ort kümmern. Die Gemeinschaftsflächen in der neuen Einrichtung können nicht nur von allen Bewohnern genutzt werden, sondern sind auch offen für Interessierte aus Michelbach und von außerhalb.
Verantwortung übernehmen
»Pflege ist unsere Profession, und wir als Schwesternschaft sehen uns in der Verantwortung für pflegebedürftige Menschen«, sagte Oberin Christiane Kempf. Nicht zuletzt weil in den vergangenen Monaten viele Langzeitpflege-Plätze in der Region weggefallen sind, habe sich der Verein für dieses Projekt entschieden. Projektleiter Manuel Gaul ergänzte, auch der Bedarf an außerklinischen Intensivpflege-Plätzen sei groß. Derzeit gebe es in ganz Hessen noch keine Einrichtung, die nach dem neuen Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetz (IPReG) als Leistungserbringer aktiv ist. Das soll sich mit der neuen Einrichtung, dem »Haus am Lindenplatz«, ändern.
Bei der Grundsteinlegung waren neben Vertretern der beteiligten Firmen auch Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Landrat Jens Womelsdorf anwesend. Beide dankten der DRK-Schwesternschaft für ihr Engagement und den Mut, in diesen herausfordernden Zeiten ein solch umfangreiches Bauprojekt auf den Weg zu bringen.
Wer Verantwortung für pflegebedürftige Menschen übernehme, müsse des höchsten Vertrauens würdig sein, sagte Oberbürgermeister Spies - das sei bei der DRK-Schwesternschaft der Fall. Landrat Womelsdorf sprach von einer guten Investition für die Region.