Plappert, Diözesanarzt des Malteser Hilfsdienstes im Bistum Fulda, eröffnete das Jubiläumsjahr mit weiteren Verantwortlichen. »In diesem Jahr feiern wir 50 Jahre Hospizarbeit in Marburg«, erklärt Heike Weiß, Leiterin des Malteser Hospizdienstes in Marburg. Um diese wertvolle Arbeit zu würdigen, sind fünf Veranstaltungen über das Jahr verteilt geplant.
Mit einem festlichen Gottesdienst mit Bischof Michael Gerber sowie einem anschließenden Empfang konnte das Jubiläumsjahr bereits eingeläutet werden. Gefeiert wurde mit Wegbegleitenden, Ehrenamtlichen, Gesichtern aus Politik und Gesellschaft. Aus der Sicht eines Mediziners sei der Tod eine Niederlage, so Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. »Ich würde mir noch 35 gute Jahre wünschen, um einigermaßen klar einschlafen zu können. Aber wenn das nicht funktioniert und sich der Tod als dunkler Patron einschleicht, dann wünsche ich mir, dass Sie noch da sind«, sagt Spies in seinem Grußwort.
Er würdigte die Arbeit der Menschen in diesem Dienst, die ihren »eigenen Schmerz überwinden, um jemandem anderen der Nächste zu sein«. Ihm stimmte Landrat Jens Womelsdorf zu, der sich dankbar für das Ehrenamt zeigte.
Offener Umgang mit dem Thema Tod
»Die Hilfe der Hospizarbeit hilft den sterbenden Personen, aber auch den Angehörigen, und wirkt weit über den Tod hinaus«, stellt Dr. Hans Albrecht Oehler, Geschäftsführer St. Elisabeth-Hospiz in Marburg, fest. Die Arbeit, die seit 50 Jahren in Marburg geleistet würde, fördere einen offenen und wahrhaftigen Umgang mit den Themen Tod und Ende des Lebens.
Als Symbol für den gemeinsamen Weg der Hospizhelfer und begleiteten Personen wurden Trittsteine gewählt. Dazu berichtete Bischof Michael Gerber von einer Wanderung, die er zum Hospiz auf dem Simplonpass machte. »Wie beim Weg zwischen den rot-weißen Markierungen gilt es, dabei immer wieder neu die richtige Fährte zu finden und vor allem die einzelnen Trittsteine zu prüfen. Genau das hat mich bei jener Route in den Walliser Alpen sehr nachdenklich gemacht. Denn 15 Jahre später bin ich sie noch einmal gegangen. Doch der Weg war komplett anders ausgesteckt.«
Auch in der Hospizarbeit müsse man immer wieder neue Wege finden. »Jede ›Route‹ mit einem schwerkranken, mit einem sterbenden Menschen, die Sie Schritt für Schritt, Trittstein für Trittstein gegangen sind, hat ihren je eigenen Charakter«, so Gerber.
Dankbar und freudig auf die Zukunft zeigte sich ebenfalls Dr. Jorge Riera-Knorrenschild, Vorsitzender Hospizförderverein Marburg. »Ich freue mich auf Ihre weitere Unterstützung und auf ein Jahr mit tollen Veranstaltungen.« Weitere Infos unter www.malteser-marburg.de.