30. November 2020, 13:00 Uhr

Marburg

Corona-Impfzentrum wird in Marburg aufgebaut

Der Einsatzbefehl der Landesregierung liegt vor und somit kann der Landkreis die bereits getroffenen Vorbereitungen zur Einrichtung eines Impfzentrums konkretisieren.
30. November 2020, 13:00 Uhr
Das Gelände am Afföller wird sich bald kurzfristig in ein Corona-Impfzentrum verwandeln. Dazu wird eine Messehalle aufgebaut, damit nach den Plänen des Landes hier bald bis zu 1.000 Personen täglich geimpft werden können. Foto: Reichel

Nach den bisherigen Überlegungen wird sich das Impfzentrum in Marburg auf dem Messeplatz am Afföller befinden, dort wo das bisherige Corona-Testzentrum steht. Ziel ist es, dass das Zentrum bereits am 11. Dezember einsatzbereit ist. Wann es letztlich in Betrieb gehen wird, ist derzeit noch offen und hängt von der Verfügbarkeit des Impfstoffes ab.

Noch nie dagewesen

»Es sind umfangreiche Vorbereitungen notwendig, die das Gesundheitsamt und der Katastrophenschutz bereits angegangen sind«, teilte Landrätin Kirsten Fründt mit. »Klar ist, dass die Umsetzung eine große Herausforderung sein wird. Etwas Vergleichbares gab es noch nicht, wir können also nicht auf Erfahrungswerte zurückgreifen«, erläuterte sie. Gesundheitsamt, Katastrophenschutz und Fachleute des Kreies arbeiteten nun daran, auf Basis der Vorgaben des Landes die Voraussetzungen innerhalb kürzester Zeit zu schaffen. Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt Marburg ist wichtig, da das Impfzentrum eben im Stadtgebiet entsteht.

Verkehrsanbindung und Lage entscheidend

Geplant ist, auf dem Messegelände am Afföller in Marburg eine mobile Messehalle zu errichten, in der dann die Impfungen gegen Corona unter geordneten Rahmenbedingungen stattfinden können.

Entscheidend für den Standort war die zentrale Lage im Kreis, die Verkehrsanbindung - auch mit dem ÖPNV, ausreichend Platz und Parkplätze. Auch der genaue Personalbedarf musste ermittelt werden. Dabei wird zusätzliches ärztliches Personal rekrutiert werden müssen.

Das Impfzentrum soll an sieben Tagen in der Woche von 7 bis 22 Uhr in Betrieb sein, der Einsatz ist für mehrere Monate geplant, da alle Personen zweimal geimpft werden müssen.

Bei der vom Land angenommenen Impfrate von mindestens 60 Prozent der Bevölkerung (Herdenimmunität) bedeutet dies für Marburg-Biedenkopf, die Impfung für mindestens rund 147.000 Menschen zu organisieren.

Marburg generell »Impfmittelpunkt«

Die Tradition der Impfung ist mit den Namen Emil von Behring und Marburg ohnehin eng verbunden. Der bisher aussichtsreichste Kandidat des Corona-Impfstoffs von Pfizer & Biontech wird am Standort Marburg (ehemals Novartis beziehungsweise Bering-Werke) produziert werden. Die Einrichtung der Produktionslinien vor Ort läuft bereits. Damit ist Marburg wieder Mittelpunkt eines neuen Impfserums, das einen großen Unterschied ausmachen kann.

0
Kommentare | Kommentieren