Start war auf dem Marktplatz um 11 Uhr mit dem Musikzug Bellersheim, am Nachmittag folgte der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Villingen. Neben dem kulinarischen Mittagsangebot der Vereine hatten Schüler und Schülerinnen der Gesamtschule am Nachmittag Kuchen vorbereitet. Der Erlös dieses Angebots geht vollumfänglich an ein Projekt für Geflüchtete aus der Ukraine in Breslau.
Guter Auftakt in Inheiden
Die Europawoche wurde eine Woche zuvor erstmals mit einer Veranstaltung in der Mehrzweckhalle Inheiden eröffnet. Der Vorsitzende des Partnerschaftsverein Hungen, Dieter Hausotter, konnte dazu eine 16-köpfige Delegation aus der französischen Partnerstadt Saint-Bonnet-de-Mure unter den 70 Gästen begrüßen.
»Der Rahmen dieser Feier fällt in diesem Jahr noch unter dem Einfluss der Pandemie etwas kleiner aus, jedoch soll die Begegnung umso herzlicher sein«, betonte Hausotter: »Die Länder Europas haben erkannt, dass nicht nur die Freiheit in der Ukraine bedroht ist, sondern dass auch die Freiheit der westlichen Demokratien auf dem Spiel steht. Nur gemeinsam können sie zusammen mit weiteren Verbündeten den Aggressor bekämpfen und helfen, die Ukraine zu verteidigen und zu beschützen und letztlich auch ihre eigene Freiheit«.
Nora Schmidt unterhielt mit Chansons
Darüber hinaus zeigte sich Hausotter zuversichtlich, sich nun wieder öfter treffen und die Freundschaft vertiefen zu können: »Eventuell beim 100. Schäferfest Ende August in Hungen.« Für einen weiteren französischen Akzent vor und nach den Grußworten sorgte die Wettenberger Sängerin Nora Schmidt, die mit französischen Chansons und so bekannten Liedern wie »La vie en rose«, »La mer« und »Non, je ne regrette rien« für die passende musikalische Umrahmung sorgte.
Bürgermeister Reiner Wengorsch versicherte, dass die Europawoche ein Zeichen für ein friedvolles und respektvolles Miteinander der Nationen und für den kulturellen Austausch der Völker in Europa setzen soll: »Wir hatten noch im Jahr 2019 Russland als Gastland der Europawoche gewählt und viel über das Verhalten Russlands gegenüber der europäischen Union, der Nato und seinen Nachbarstaaten diskutiert. Leider muss man konstatieren, dass die schlimmsten Befürchtungen noch übertroffen wurden und dass wir heute einem brutalen Eroberungskrieg in Europa zuschauen müssen. Das stimmt uns alle zurecht traurig und macht uns fassungslos«. Hungen habe zahlreiche Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen und hier sei es beispielhaft, wie sich viele ehrenamtlich für Menschen engagieren die Hilfe benötigen. Der Wille für Völkerverständigung sei kein Synonym für Naivität. Es können nicht Sinn und Zweck unserer Bemühungen sein, alle Kontakte zu Russland abzubrechen. Sein besonderer Dank galt zudem dem Partnerschaftsverein für sein Engagement und seinen Einsatz für ein friedliches Miteinander. »Auch wenn das Programm etwas weniger umfangreich ausfällt, so sehen wir diese Europawoche als Start und Anlauf in eine nächste Zeit der Zusammenarbeit, Ertüchtigung und Verfestigung unserer Freundschaft«, so Wengorsch.