16. März 2022, 13:00 Uhr

Amöneburg

Brücker Mühle ist Ankerpunkt für Industriekultur

Die Brücker Mühle ist ein weiterer Ankerpunkt der Route der Arbeits- und Industriekultur im Landkreis. Die historische Mühle ist damit die vierte Station.
16. März 2022, 13:00 Uhr
Erster Kreisbeigeordneter Marian Zachow (l.) übergab im Beisein von Amöneburgs Bürgermeister Michael Plettenberg (r.) sowie Vertreterinnen und Vertretern des Brücker Vereins die offizielle Hinweistafel an Müllermeister Thomas Kleinschmidt. Foto: Landkreis

Bei der Route steht die Arbeits- und Industriekultur der Region im Fokus. »Die Zeugnisse der Arbeits- und Industriekultur machen einen wichtigen Teil der Geschichte sichtbar und fördern die regionale Identität. Die Mühlen waren über Jahrhunderte innovativ und wichtiger Bestandteil von technischen Neuerungen«, sagte der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow.

Er übergab Müllermeister Thomas Kleinschmidt und seiner Frau Sabine Walter das Schild mit der Aufschrift »Wir sind Standort der Route der Arbeits- und Industriekultur«.

Zachow betonte, dass gerade die Brücker Mühle mit ihrer Geschichte, dem Fachwissen und den Zusatzaufgaben wie der Wasserversorgung ein ideales Beispiel sei. Der Standort ergänze sich bestens mit dem neuen Mühlenmuseum.

»Die Umwidmung von ›Wir werden‹ in ›Wir sind Standort‹ der Arbeits- und Industriekultur-Route des Kreises ist ein Meilenstein rund um die Brücker Mühle. Ich freue mich, dass nach der Realisierung des Mühlenmuseums ein weiteres überregionales Projekt fertiggestellt ist und unser Verein damit seine Angebote ausbauen kann«, sagte Reiner Nau, Vorsitzender vom Brücker Verein, der selbst an der Verwirklichung dieser Idee mitgewirkt hat.

Den Müllerberuf anerkennen

Auch Thomas Kleinschmidt von der Brücker Mühle äußerte sich positiv zu diesem Projekt: »Wir haben in der Brücker Mühle die Voraussetzungen für die Anerkennung des Berufs des Müllers als immaterielles Weltkulturerbe der Unesco erfüllt. Daher passt eine Würdigung durch den Standort der Route der Arbeits- und Industriekultur des Landkreises hervorragend.«

Die vom Kreis erstellte Dauerausstellung wurde von der Bonner Firma Con Cultura in Zusammenarbeit mit Anna Margarethe Becker und Dr. Markus Morr vom Fachdienst für Kultur und Sport geplant.

Mitmachen im Museum

Wer kann einen Müllersknoten binden? Wie schwer waren die Mehlsäcke, die ein Müller tragen musste? Besucher und Besucherinnen haben die Möglichkeit, das selbst herauszufinden. Die Firma Con Cultura hat bei der Konzeption vor allem die Ursprünglichkeit und Echtheit des Standorts hervorgehoben. In der Brücker Mühle können sich Interessierte interaktiv mit der Arbeit des Müllers beschäftigen. In der Umsetzung ist es der Müllermeister Thomas Kleinschmidt selbst, der an Hörstationen von seiner Arbeit, den Gefahren oder dem Wandel der Arbeitswelt in der Mühle erzählt. Mitmachstationen verknüpfen dies mit dem eigenen Erleben.

Neben dem Museum und dem ehemaligen Pumpenraum mit der alten Maschinerie gibt es in der Brücker Mühle einen Bioladen, ein Gasthaus sowie zahlreiche kulturelle Veranstaltungen. Während der Öffnungszeiten des Ladens (mittwochs bis samstags von 9.30 bis 18 Uhr) kann der Ankerpunkt der Route der Arbeits- und Industriekultur besucht werden. Zu diesen Zeiten bietet das Mühlenmuseum auch Führungen an. Dazu nimmt die Brücker Mühle unter 06422 850864 Anmeldungen entgegen. Das Mühlencafé ist dienstags bis sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.

Weitere Stationen im Kreis

Ebenfalls gehören das Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf, das Dokumentations- und Informationszentrum Stadtallendorf und das Regionalmuseum Gladenbach-Weidenhausen zur Route der Arbeits- und Industriekultur, die durch den Landkreis führt. Weitere Stationen sollen in diesem Jahr noch hinzukommen.

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