20. Oktober 2021, 13:00 Uhr

Hungen

Biotop für Feuersalamander gesichert

Naturschützer und -schützerinnen sicherten in Langd mit einem letzten Arbeitseinsatz ein wichtiges Biotop für Feuersalamander. Das Grundstück war zuvor in schlechtem Zustand.
20. Oktober 2021, 13:00 Uhr
Die Helfer haben die Arbeit geschafft. Foto: Harald Fritzges

Mit einer Körpergröße von 14 bis 20 Zentimetern gehört der Feuersalamander zu den größten heimischen Schwanzlurchen. Typische Lebensräume des Feuersalamanders sind feuchte Laubmischwälder und Heckengebiete mit viel Totholz. Hier benötigt er saubere Quellbäche, Tümpel und Kleingewässer. Der Feuersalamander gehört zu den »besonders geschützten« Arten.

Feuersalamander sind überwiegend nachtaktiv und machen sich mit Beginn der bodenfrostkalten Nächte, also Ende Oktober/Anfang November auf den Weg in die Winterquartiere, wo die Überwinterung vorzugsweise in Fels- und Bodenspalten, unter Baum-stümpfen oder in Höhlen erfolgt.

Suche nach Winterquartieren

Auf dieser Wanderung sind die Tiere besonders durch Straßentod gefährdet, so dass Autofahrer und -fahrerinnen gebeten werden, besonders in der Dämmerung und nachts auf Tiere zu achten.

Im Gebiet »Ober-Langd« gibt es noch eine starke Population an Feuersalamandern. Die Kombination »Biebergraben« als Laichgewässer und das Heckengebiet am »Grünberger Weg« sind offensichtlich ein guter Lebensraum, den es zu erhalten gilt.

Abschluss nach sieben Arbeitseinsätzen

Seitdem die 5.200 Quadratmeter große Heckenparzelle am Grünberger Weg im Jahr 2020 durch den NABU erworben wurde, wurden in mehreren Arbeitseinsätzen das Heckengebiet von Müll und Glasscherben befreit, der Zaun entfernt und die eingestürzte Hütte beseitigt. Insgesamt waren an den sieben Arbeitseinsätzen 15 Personen mit 160 Arbeitsstunden beteiligt.

Die Stadt Hungen beteiligte sich an dem Projekt durch den Abtransport der nicht unerheblichen Müllmengen. Der NABU dankt allen Beteiligten und der Stadt Hungen. Das Grundstück diente vor Jahren der Freizeitnutzung und wurde anschließend mit Hütte, allen Gerätschaften, Müll und Glasscherben dem Verfall preisgegeben und wucherte zu.

Jetzt konnten die Arbeiten abgeschlossen werden. Das Gelände ist wieder einigermaßen im Naturzustand und ein ideales Biotop für Feuersalamander und andere Tier- und Pflanzenarten in Langd.

Nebenbei hat das Projekt auch einen kulturhistorischen Aspekt, denn bei der Erkundung wurden noch relativ gut erhaltene mittelalterliche Terrassenmauern entdeckt, deren sonnenexponierte Freistellung ebenfalls erfolgte.

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