13. Januar 2024, 13:00 Uhr

Marburg

Auto-Club testet Park+Ride-Möglichkeiten in Marburg

Der Kreisverband des Auto-Clubs Europa hat sich im Rahmen der bundesweiten Initiative »Kann Deutschland P+R« die Park+Ride-Angebote in der Stadt Marburg angeschaut.
13. Januar 2024, 13:00 Uhr
Park+Ride ist in Marburg mehrfach möglich - auch am Georg-Gaßmann-Stadion. Hier sticht die Gebührenfreiheit hervor. Foto: Reichel

Die Parkplätze wurden vom Auto-Club Europa (ACE) unter anderem hinsichtlich Angebot und Ausstattung, Sicherheit, Barrierefreiheit und zusätzlichen Mobilitätsalternativen in insgesamt 27 Kriterien überprüft.

Gute Bedingungen, Verbesserungen möglich

Der P+R-Parkplatz am Hauptbahnhof schnitt dabei am besten ab. Hier konnten barrierefreie Parkplätze, E-Ladesäulen, Fahrradabstellmöglichkeiten, ein Carsharing-Angebot sowie eine flächendeckende Beleuchtung und Video-Überwachung vorgefunden werden. Einziger Makel: Die Parkplätze für behinderte Menschen sind lediglich mit einer Bodenmarkierung versehen. »Insbesondere jetzt im Winter ist das wenig hilfreich, wenn Schnee den Boden bedeckt«, sagt Kreisvorsitzender Mike-Oliver Klotz. Hier sollten also entsprechende Schilder nachgerüstet werden.

Der P+R-Parkplatz am Georg-Gaßmann-Stadion schnitt ebenfalls gut ab. Er punktet vor allem mit seiner Gebührenfreiheit.

Aber auch eine DHL-Packstation, Leihräder und E-Tretroller-Verleih sowie ein kostenloses und barrierefreies WC konnten vor Ort vorgefunden werden. Das Manko hier: Es sind keine E-Ladesäulen vorhanden.

Die gibt es immerhin am P+R-Parkplatz »Am Afföller«. Kostenfreies Parken ist auch hier möglich, ebenso der Umstieg auf den Bus oder E-Tretroller. Allerdings fehlt es an Stellplatzmarkierungen, Abstellmöglichkeiten für Fahrräder sowie an Beleuchtung. Dabei ist gerade die Beleuchtung eines Parkplatzes für ein gutes Sicherheitsgefühl unerlässlich, weiß die stellvertretende Kreisvorsitzende Ellen Brunet.

In einer bundesweiten Mobilitätsumfrage des ACE gaben 42 Prozent der Befragten an, dass die Beleuchtung an P+R-Plätzen verbessert werden könne.

Keine Hinweise auf Auslastungen

Was bei allen P+R-Anlagen im Stadtgebiet vermisst wurde, sind Auslastungsanzeigen, die im Idealfall sogar online einsehbar sind und somit Pendlern eine Echtzeitbelegung schon vor dem Ansteuern des Parkplatzes anzeigen.

Auch Fahrradboxen, die ein sicheres und vor allem vor äußeren Einflüssen geschütztes Abstellen der heutzutage vielfach genutzten, teuren E-Bikes ermöglichen, wurden an keinem der getesteten Parkplätze angeboten.

Auto weiter erste Wahl für Pendler

Arbeitswege werden noch zu häufig allein im Auto zurückgelegt. P+R-Anlagen sind als Schnittstelle zwischen Städten und angrenzenden Landkreisen die richtige Lösung, müssen aber auch attraktiv und alltagstauglich sein, damit sie genutzt werden. Der Test in Marburg hat gezeigt, wo vor Ort noch Optimierungsbedarf besteht.

Bundesweit wurden 652 P+R-Plätze von den 700 Ehrenamtlichen des Vereins ACE unter die Lupe genommen.

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