22. Februar 2025, 13:00 Uhr

Lich

Ausstellung bringt regionale NS-Geschichte näher

»Mittelhessische Frauen im Konzentrationslager Ravensbrück«, so lautet der Titel einer Ausstellung, die in der Bibliothek der Licher Dietrich-Bonhoeffer-Schule zu sehen war.
22. Februar 2025, 13:00 Uhr
Schülerinnen und Schüler der Klasse G10a beim Besuch der Ausstellung in der DBS-Bibliothek. Foto: DBS Lich

Die Schülerinnen und Schüler, vorrangig der neunten und zehnten Klassen, nutzten die Ausstellung im Geschichtsunterricht zum Thema »Ausgrenzung und Verfolgung im Nationalsozialismus«. Auch im Rahmen der Vorbereitung auf die Jahrgangsfahrt in die Gedenkstätte Buchenwald konnte die Ausstellung eingebunden werden.

Verschiedene Schicksale beleuchtet

Die Jugendlichen konnten sich anhand der Biografien von 14 Frauen sowie einem Mann ein Bild von unterschiedlichen Verfolgungsgeschichten machen. Alle porträtierten Personen stammten aus Mittelhessen, lebten also nicht weit vom Wohnort der Schülerinnen und Schüler entfernt. Es wurde so verdeutlicht, dass die Verfolgung nicht irgendwo, sondern gegebenenfalls direkt vor der eigenen Haustür stattgefunden hat. Die auf den Plakaten vorgestellten Menschen wurden aus unterschiedlichen Gründen von den Nazis aus der »Volksgemeinschaft« des »Dritten Reichs« ausgegrenzt. War die Haft anfangs meist politisch begründet, erweiterte sich der Kreis der Deportierten um jüdische Häftlinge und Menschen, die als »Zigeuner«, »Asoziale« oder »Berufsverbrecher« kategorisiert wurden. Sie alle waren in Ravensbrück bei Fürstenberg an der Havel in Brandenburg interniert. Manche von ihnen wurden dort oder in anderen Konzentrationslagern ermordet. Viele der Überlebenden mussten jahrelang um Anerkennung der Verfolgung und Entschädigung kämpfen.

Wanderausstellung von JLU-Studierenden

Die Idee zur Ausstellung stammt von der Soziologin Randi Becker. Im Rahmen eines Seminars an der Justus-Liebig-Universität recherchierte sie gemeinsam mit Studierenden Informationen, erarbeitete die Texte und gestaltete die als Wanderausstellung konzipierten Plakate. Geschichtslehrer Jan Hildebrand setzte sich dafür ein, die Ausstellung nach Lich zu holen und so, gemeinsam mit dem Fachkollegium, eine wichtige Erweiterung des Unterrichts zum Thema Nationalsozialismus zu bieten.

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