27. April 2021, 13:00 Uhr

Hungen

Adebar im schönen Märchenschloss

Auf dem Hungener Schloss wurde eine Nisthilfe errichtet, damit Störche nun auch wieder in dieser traumhaften Kulisse heimisch werden können.
27. April 2021, 13:00 Uhr
Die Montage der Nistplattform in luftiger Höhe wurde mittels einer bis 22 Meter ausladenden Hebebühne gefahrlos und baulich korrekt von den Handwerkern umgesetzt. Foto: Kannwischer/NABU

Das Hungener Schloss hat eine märchenhafte Ausstrahlung, auf dessen Mauern in früheren Zeiten auch der sagenumwobene Meister Adebar logierte und für allerhand Nachwuchs bei sich selbst und seinen »Hungener Untertanen« sorgte. Sein vermeintliches Wirken für reichlich Nachwuchs führte den »Klapperstorch« einst 1968 letztmalig nach Hungen.

1968 verließ der Storch Hungen

Das Trockenlegen, Austrocknen und Umbrechen von Wiesen sowie die Verfüllung und Bebauung von Auenflächen im kernstädtischen Überschwemmungsbereich des »Grassees« entwertete einen Großteil seines angestammten Lebens- und Nahrungsbereiches.

Mit der Schaffung und Wiederherstellung von Lebensräumen in den Auen der Horloff und ihrer Nebengewässer sowie dem Angebot von Artenschutz-Nisthilfen durch die hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz und den Naturschutzbund sowie den amtlichen Naturschutz hat sich der Weißstorch nach seinem Aussterben seitdem aber wieder mit bis zu 15 Brutpaaren im Hungener Gemeindebereich etablieren können.

Jetzt wieder bis zu 15 Brutpaare

Ein Erfolg war auch die Ansiedlung eines Weißstorchpärchens 2018, was sich nach 50 Jahren Abwesenheit in der »Hubbach« nördlich Hungens auf einem vom NABU Horlofftal, der OVAG und dem Regierungspräsidium Gießen errichteten Brutmast niederließ und dort seitdem wieder seine Jungen aufzieht. Vor einiger Zeit wurde die Initiative ergriffen, den Weißstorch ebenfalls wieder auf seinem historischen Brutplatz auf der Spitze des Vierlingsturms des Hungener Schlosses zu etablieren.

In Zusammenarbeit von NABU Horlofftal und der Schloss-eigentümergemeinschaft sowie durch Förderung des Regierungspräsidiums konnte dieses Ansinnen kürzlich in die Realität umgesetzt werden. Allen Beteiligten galt der Dank von NABU-Vorstandssprecher Stephan Kannwischer, besonders aber dem Artenschutz-Dezernat des Regierungspräsidiums, das dieses naturschutzfachlich sinnvolle Projekt durch Förderung aus Biodiversitätsmitteln des Landes Hessen erst möglich gemacht hat.

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