23. Mai 2018, 15:00 Uhr

Wetzlar

Zukunft von Stadt und Handel diskutiert

Wie muss sich eine Innenstadt präsentieren, um dem rasanten Strukturwandel Rechnung zu tragen?
23. Mai 2018, 15:00 Uhr
Diskussionsrunde mit Sven Martens, Claudia Wagner und Wolfram Dette (v.l.). Foto: LDK

Dieser Frage gingen die Referenten Claudia Wagner, Industrie- und Handelskammer Lahn-Dill, Sven Martens, Center Manager FORUM Wetzlar, und Prof. Dr. Jan Freidank, Stadtmarketing der Stadt Wetzlar, nach. Moderiert wurde die Runde von Wirtschaftsdezernent Wolfram Dette. Themen wie Eventräume, Gastronomie, Aufenthaltsqualität, Wohnen, freier WLAN-Zugang oder Gestaltung der Fußgängerzone standen dabei Mittelpunkt.

Frequenz ist das Wichtigste

Prof. Freidank wies auf die Veränderungen und Auswirkungen des Online-Handels hin, die in der Altstadt von Wetzlar gut zu beobachten sind. Sein Fazit lautet, dass ohne weitere Attraktivitätssteigerung der Innenstadt, wie Erlebniseinkauf und Events, der Einzelhandel an Bedeutung verlieren werde.

Dass bereits ein Branchenwechsel stattgefunden hat, erläutert Sven Martens, Center Manager FORUM Wetzlar, an den dramatischen Veränderungen in seinem Haus. »Handel ist im Wandel«, so seine kurze Zusammenfassung. Martens: »Der Textilanteil von anfangs 50 Prozent ist gesunken und wird abgelöst von mehr Gastronomie und Dienstleistungen. Neu ist zum Beispiel die Präsenz von Autohändlern in anderen Einkaufszentren. Für den Handel ist nach wie vor die Frequenz das Allerwichtigste.«

Mehr Geschlossenheit im Einzelhandel

Wolfram Dette fordert mehr Geschlossenheit der Einzelhändler vor Ort. »Der Einzelhandel muss sich dem Gemeininteresse zuwenden, um gemeinsam dem Strukturwandel zu begegnen.

Dazu gehören zum Beispiel einheitliche Öffnungszeiten sowie eine Internetpräsenz«, betonte Dette. Letzteres war bei einer Umfrage in der Altstadt Wetzlar besonders deutlich geworden. Noch viel zu wenige Einzelhändler haben einen Internetauftritt, sehen aber gleichzeitig den Interneteinkauf als großes Konkurrenzangebot an.

Diskutiert wurde über eine finanzielle Unterstützung, um dem Einzelhandel den Weg zu einer eigenen Homepage als Marketingstrategie zu eröffnen. IHK oder Kommunen könnten hier dabei tätig werden. Claudia Wagner, IHK Lahn-Dill, griff diesen Vorschlag auf und kündigte eine Sitzung mit den Werbegemeinschaften und den Kommunen im Kreis an.

Ansprechpartnerin beim Kreis für Fragen ist Meike Menn, Wirtschaftsförderung, Telefon: 06441-4071222, E-Mail: wifoe @lahn-dill-kreis.de.

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